Schiedsrichterwesen

„Liebe den Sport. Leite das Spiel”: Wir rufen das „Jahr der Schiris“ aus

Was fasziniert Schiedsrichter*innen an ihrem Hobby? Wie erleben Schiedsrichter*innen ihre Tätigkeit auf dem Platz selbst? Welche Ziele streben unsere FVM-Schiris an? Diese und weitere Fragen beleuchten wir im „Jahr der Schiris“. Sie möchten Schiedsrichter*in werden oder sich über das Hobby informieren? Klicken Sie sich durch die aktuellen Beiträge zum Thema:


Im Jahr der Schiris: Die Stimmen unserer FVM-Schiedsrichter*innen

  • „Liebe den Sport. Leite das Spiel”: DFB ruft Jahr der Schiris aus

    „Liebe den Sport. Leite das Spiel”: DFB ruft Jahr der Schiris aus

    Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat offiziell das „Jahr der Schiris” eröffnet. Die Initiative soll in Zusammenarbeit mit dem Fußball-Verband Mittelrhein und allen Landesverbänden im DFB den Fokus auf eine der größten Herausforderungen im deutschen Fußball lenken.

    Los geht es mit einer besonderen Aktion: Am kommenden Samstag, 25. März, schlüpfen die beiden Bundesligaprofis Nils Petersen (SC Freiburg) und Anton Stach (1. FSV Mainz 05) in eine neue Rolle und leiten als Referees das Spiel der Bezirksliga Rheinhessen zwischen dem VfR Nierstein und TSV Mommenheim.

    Petersen und Stach, die jeweils eine Halbzeit pfeifen sollen, werden bei ihrem Perspektivwechsel von zwei Schiri-Assistent*innen aus dem Amateurbereich unterstützt. Bundesligaschiedsrichter Deniz Aytekin wird als Beobachter vor Ort sein. Die Aktion läutet eine Phase ein, die bis Jahresende mit verschiedenen kleineren und größeren Maßnahmen, vor allem mit Hilfe der Bezirke, Kreise und lokalen Schiri-Gruppen, das Thema Schiedsrichter*innen öffentlich in den Mittelpunkt rücken und Verbesserungen einleiten soll.

    Schiedsrichter*innen gewinnen, Drop-Out-Quote verringern

    Die Zahl der Schiedsrichter*innen in Deutschland ist seit Jahren rückläufig. Den Amateurfußball stellt das zunehmend vor Probleme. Diesem Trend wollen der DFB und seine Landesverbände nun wahrnehmbarer und wirkungsvoller entgegenwirken. Das Jahr der Schiris steht dabei unter dem Leitsatz: „Liebe den Sport. Leite das Spiel”.

    Ronny Zimmermann, 1. DFB-Vizepräsident Amateure und zuständig für die Schiedsrichter*innen, erklärt: „Ziel ist es, einen Diskurs anzustoßen, stärker zu sensibilisieren und in allen Bereichen ein höheres Verantwortungsbewusstsein für das Thema zu schaffen. Vor allem die Vereine müssen endlich erkennen, dass sie sich um die Schiris kümmern müssen und dies nicht allein Sache der Verbände ist.”

    Zimmermann weiter: „Wir sind nicht blauäugig. Wir werden die Welt nicht in wenigen Monaten komplett verändern können bei einer Problemstellung, die schon länger besteht. Aber es soll ein erster wichtiger Schritt sein, die Schiris enger in die Fußballfamilie zu integrieren und auch in der gelebten Praxis als das zu begreifen, was sie sind: integraler Bestandteil des Spiels, unverzichtbarer Partner für Spieler*innen und Trainer*innen, wichtige Mitglieder der Vereine. Der Ansatz ist dabei konsequent konstruktiv. Es soll nicht mehr heißen: Warum tust du dir das an? Sondern: Darum ist es cool, Schiri zu sein.”

    Umfrage: Schiedsrichter*innen wünschen sich fairen Umgang

    Eine aktuelle Umfrage im Amateurfußball-Barometer unterstreicht die vielen positiven Seiten der Schiedsrichterei: 84 Prozent der Unparteiischen, die an der Umfrage teilgenommen haben, nennen den Spaß an ihrer Tätigkeit als größte Motivation, 79 Prozent die sportliche Betätigung. 75 Prozent schätzen es besonders, aktiver Teil des Fußballs zu sein. Hinzu kommen die Mehrwerte für die Persönlichkeitsentwicklung. Gefördert werden aus Sicht der betroffenen Zielgruppe vor allem die Entscheidungskompetenz, der Umgang mit Menschen und das Selbstvertrauen.

    Die allgemeine Wahrnehmung rund um Schiedsrichter*innen ist allerdings häufig von negativen Aspekten geprägt. In der Umfrage werten 85 Prozent der aktiven Schiris den mangelnden Respekt von Zuschauer*innen als Problem, 79 Prozent vermissen ebenso bei Spieler*innen und Trainer*innen Respekt und Wertschätzung. Auch von den Personen, die nicht als Schiedsrichter*innen tätig sind, geben im Rahmen der Umfrage rund 80 Prozent an, dass sie bereits negative Erfahrungen mit respektlosem Verhalten gegenüber Referees gemacht haben. Insgesamt nahmen an der Umfrage fast 8000 Personen teil, knapp 39 Prozent davon aktive Schiedsrichter*innen.

    „Wir müssen den Umgang miteinander im Fußball gemeinsam beleuchten und benötigen einen stärkeren Schulterschluss aller Beteiligten, um die Schiedsrichter*innen nachhaltig zu stärken und eine Trendwende einzuleiten”, sagt Ronny Zimmermann. „Hierzu gehören Offizielle, Trainer*innen, Spieler*innen, aber auch die Schiris selbst. Es geht nicht darum, mit dem Finger aufeinander zu zeigen. Gegenseitiges Verständnis ist der Schlüssel – auch in der Frage, wie man Gewaltvorfällen entgegenwirkt. Alle müssen sich stärker füreinander öffnen und aufeinander zugehen, im Sinne unseres Sports.”

    Auf dieser Grundlage sollen in den kommenden Jahren verstärkt Neulinge gewonnen und die Bindung der aktuell mehr als 50.000 aktiven Schiedsrichter*innen gestärkt werden. Derzeit verliert der deutsche Fußball zu schnell zu viele neu ausgebildete Unparteiische. Die Drop-out-Quote zu verringern, ist eine der größten Herausforderungen. Helfen soll dabei das Pat*innensystem, eine Maßnahme aus dem Masterplan Amateurfußball 2024. Hierbei werden Neulinge an der Basis in ihren ersten Spielen von Mentor*innen begleitet. Bei der Gewinnung neuer Schiedsrichter*innen soll unter anderem die Schiri-Toolbox Kreisen und Vereinen helfen, zielgerichtete Werbung zu betreiben.
    Stimmen zum „Jahr der Schiris”:

    Stimmen

    Deniz Aytekin (DFB-Schiedsrichter des Jahres): „Um für den gegenseitigen Respekt, das Verständnis füreinander und die Wertschätzung der Schiedsrichter*innen innerhalb der gesamten Fußballfamilie zu sensibilisieren, engagieren wir uns als Team Elite-Schiedsrichter*innen der DFB Schiri GmbH sehr gerne. Ein besseres Miteinander und Wir-Gefühl kann nur etabliert und gelebt werden, wenn die gesamte Fußballfamilie mit vereinten Kräften daran arbeitet.”

    Nils Petersen (SC Freiburg): „Ich finde es extrem spannend, eine andere Perspektive einzunehmen und einen neuen Blick aufs Spiel zu bekommen. Als Spieler nörgelt man gerne mal über eine Entscheidung des Schiedsrichters, aber man versetzt sich so gut wie nie in seine Lage. Das will ich im Rahmen dieser coolen Aktion ändern. Schön, dass wir in der Bezirksliga ran dürfen. Die Arbeit im Amateurbereich ist die Basis für alles. Ich freue mich auf die Jungs aus Nierstein und Mommenheim – und darauf, diese Erfahrung als Schiri zu machen. Ich hoffe, damit helfen zu können, einen Anstoß zu geben, dass wir alle im Fußball uns intensiver dem Thema Schiris widmen.”

    Anton Stach (1. FSV Mainz 05): „Das Spiel eine Halbzeit lang aus der Rolle des Schiedsrichters zu erleben und selbst zu erfahren, welche Verantwortung man als Referee hat, wie genau man hinschauen und wie schnell man Entscheidungen fällen muss, wird sehr interessant. Bei der Beurteilung von Situationen können wir zudem neben dem Regelwerk auch das Wissen als Spieler nutzen, wie Dinge in der Praxis auf dem Platz laufen. Ich freue mich auf den Rollentausch. Ich hoffe, dass wir mit dieser Aktion nicht nur für mehr Verständnis füreinander sorgen, sondern auch dazu beitragen können, dass mehr junge Leute Lust haben, die Pfeife in die Hand zu nehmen und Schiedsrichterin oder Schiedsrichter zu werden.”

     

    Stand: 20. März 2023 - Hier geht es zur News.

  • Saisoneröffnung der Frauen: Bühne frei für ein beeindruckendes Schiedsrichterinnen-Trio

    Saisoneröffnung der Frauen: Bühne frei für ein beeindruckendes Schiedsrichterinnen-Trio

    Bühne frei heißt es, wenn am Freitag, 25. August, 19.30 Uhr, mit dem Anpfiff der Mittelrheinliga-Partie zwischen dem gastgebenden SV Menden und dem SV Allner-Bödingen auch für die Frauen der Spielbetrieb am Mittelrhein beginnt (Platz an der Fritz-Schröder-Straße in Sankt Augustin). Der Vorhang hebt sich dann aber nicht nur für die Spielerinnen und Trainer. Auch ein Unparteiischen-Trio startet in eine neue Saison.

    Für Schiedsrichterin Carolin Felling ein besonderer Moment. „Ich war absolut überrascht, als ich erfahren habe, dass ich das Spiel leiten soll. Ich freue mich und finde es richtig cool“, sagt die 26-Jährige, die erst vor rund zwei Jahren mit dem inzwischen geliebten Hobby angefangen hat. Im Oktober 2021 habe sie den Schiedsrichterschein gemacht und kurze Zeit später Spiele geleitet. Erst im Nachwuchsbereich, dann bei Seniorenmannschaften. „Das hat sehr schnell gut geklappt“, schaut sie zurück. Größere Probleme habe sie im Umgang mit den Teams nie gehabt. „Auch bei Männer-Mannschaften bin ich bislang nie auf Vorurteile gestoßen. Im Gegenteil. Die Männer freuen sich meistens, wenn eine Schiedsrichterin kommt“, sagt Felling, die für Rot-Weiß Merl im Einsatz ist.

    Flexibilität und Spaß sind wichtig

    Mit dem Job in einer Anwaltskanzlei und den Vorbereitungen auf die im Herbst anstehenden Prüfungen zum zweiten Staatsexamen in Jura lasse sich die Schiedsrichterei besser vereinbaren als ihr Engagement als Jugendtrainerin und Spielerin in Merl. „Man kann sich die Einsätze gut einteilen und ist flexibel“, findet sie. Dennoch könne sie sich sportlich betätigen und bleibe Teil des geliebten Spiels, meint die 26-Jährige, die sich auch im Kreisschiedsrichter-Ausschuss betätigt. In erster Linie mache es ihr aber schlicht Spaß, Schiedsrichterin zu sein. „Wohl auch deshalb, weil das Feedback gut ist und man sich weiterentwickelt“, sagt sie.

    Inzwischen leitet sie Männer-Partien in der Kreisliga A und bei den Frauen nun auch Begegnungen in der Mittelrheinliga - also der höchsten Spielklasse auf Verbandsebene.

    Keine negativen Erfahrungen

    Auch Antonia Bexen, am Freitagabend in Menden Schiedsrichter-Assistentin, hat sich Schritt für Schritt hochgearbeitet. Inzwischen darf sie Bezirksliga-Begegnungen der Männer leiten. Und das ohne Bauchgrummeln. Negative Erfahrung hat sie mit dem anderen Geschlecht nämlich bislang nicht gemacht. „Der einzige Vorteil an Frauen-Spielen liegt darin, dass die Protagonistinnen weniger emotional und etwas zurückhaltender sind“, hat die 25-Jährige festgestellt.

    Bexen spielt als Innenverteidigerin für die DJK Südwest Köln, pfeift jedoch inzwischen für Viktoria Köln. Seit 2019 ist sie als Unparteiische unterwegs. „Ich habe ein FSJ bei Fortuna Bonn gemacht und war dort für die Betreuung der Schiris zuständig. So bin ich auch abseits des Platzes mit Unparteiischen in Kontakt gekommen“, erzählt sie über die Anfänge. Letztlich habe es sie angespornt, etwas gegen den wiederkehrenden Schiedsrichtermangel im Frauenbereich zu tun und den Fußball von einer weiteren Seite kennenzulernen, betont die junge Frau, die im Qualitätsmanagement einer großen Handelskette tätig ist.

    „Jahr des Schiris“ ist gelungene Aktion

    Die Aktionen anlässlich des „Jahres des Schiris“ hält sie für wichtig. „Es wird oft unterschätzt, dass es im Schiedsrichterbereich Karrieremöglichkeiten gibt, die den Ehrgeiz schüren“, sagt sie. Zudem gelte es, für einen guten Umgang miteinander zu werben. Genau das tut aktuell auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) in Zusamenarbeit mit dem FVM mit Nachdruck. Mit dem „Jahr der Schiris” rückt der deutsche Fußball die Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter in den Fokus und beleuchtet was Schiris an ihrem Hobby fasziniert, welche Ziele sie verfolgen und was ihnen auf dem Platz am meisten Spaß macht.

    Jede Menge Abwechslung

    Sarah Pickartz freut sich über diese Initiative. Die 19-Jährige vom FC Bensberg, die ebenfalls bei der Saisoneröffnung als Schiedsrichter-Assistentin mit dabei sein wird, hält schließlich große Stücke auf ihr Hobby. „Mir macht es Spaß, mit Menschen zu interagieren, ein Spiel gut über die Bühne zu bringen“, sagt sie. Jede Partie sei anders, man treffe auf unterschiedliche Menschen, mit anderen Charakteren, müsse sich in unerwarteten Aktionen beweisen. „Es wird nie langweilig, ich kann es nur empfehlen. Man wächst persönlich. Ich war früher sehr still, heute bin ich deutlich selbstbewusster. Das helfe auch im Job“, so Pickartz, die ein Duales Studium zur Chemie-Ingenieurin absolviert.

    Wie die anderen beiden freut sie sich auf die Saisoneröffnung des Frauen-Spielbetriebs am Mittelrhein, die nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr eine feierliche Neuauflage erfährt.

     

    Stand: 22. August 2023 - Hier geht es zur News.

  • Ein großer Abend für ein ambitioniertes Quartett bei der FVM-Saisoneröffnung

    Ein großer Abend für ein ambitioniertes Quartett bei der FVM-Saisoneröffnung

    Wenn am Freitag, 11. August, um 19.30 Uhr, im Bonner Sportpark Nord (Kölnstraße 250) feierlich die Saison am Mittelrhein eröffnet wird, schlagen auch vier Schiedsrichter ein weiteres Kapitel ihrer Laufbahn auf.

    Angesichts des Rahmenprogramms, einer stimmungsvollen Arena und großen Beachtung der Partie tut das verantwortliche Quartett dies unter besonderen Umständen. „Das wird ein Highlight in meiner Karriere“, blickt Peter Wackers auf den Abend voraus. Er wird die Auftaktpartie zwischen dem heimischen Mittelrheinligisten Bonner SC und dem Meister der Vorsaison, FC Hennef, leiten. Ihm zur Seite stehen die Assistenten Paul Schwering und Aaron Haas sowie Marlon Ganser als Vierter Offizieller. Wackers sieht in der Ansetzung ein Zeichen der Wertschätzung für sein langjähriges Engagement. „Ich freue mich, dass mir die Leitung dieses Spiels zugetraut wird. Ich sehe es als Lohn für stetige Arbeit“, erklärt der 32-Jährige, der für den FC Eintracht Kornelimünster im Einsatz ist.

    Start der Schiri-Laufbahn im Jahr des Sommermärchens

    Begonnen hat Wackers seine Laufbahn als Schiri 2006, dem Jahr der FIFA WM in Deutschland. „Ich muss schon sagen, das ist lange her“, sagt er mit einem Schmunzeln. Zwar war das Sommermärchen nicht ursächlich für seine neue Leidenschaft, befeuert hat das Großereignis im eigenen Land diese aber schon. Ähnliche Wirkung könne auch die UEFA EURO 2024 entfalten, glaubt Wackers, der seit 2015 Partien auf Verbandsebene pfeift. Die Mittelrheinliga ist seit 2020 vertrautes Terrain für den Amtsleiter für Wirtschaftsförderung bei der Stadt Stolberg.

    Fußball aus vielen Perspektiven kennengelernt

    Wackers hat den Fußball aus vielen Perspektiven kennen und schätzen gelernt. Er hat selbst gespielt, sich im Jugendvorstand und als Nachwuchstrainer engagiert. „Im Verein ist es immer ein Geben und Nehmen. Ich habe viel Vertrauen geschenkt bekommen und konnte vielfältige Erfahrungen sammeln. Jetzt kann ich dem Verein etwas zurückgeben“, sagt er. Dabei ist er seinem Heimatklub immer treu geblieben. Eine Verbundenheit, die ihm viel bedeutet.

    Hinzu kommt die Faszination für den Job an der Pfeife, der den sportlichen Ehrgeiz stillt und viele Erfahrungen ermöglicht. „Das Pfeifen im Team macht Spaß. Dazu gehören auch die gemeinsamen Fahrten und der Austausch.“ Im Laufe der Zeit habe er einige Freundschaften zu anderen Schiris geknüpft, betont er. „Aber grundsätzlich sehe ich uns als Teil der Fußballfamilie“, erklärt er. Daher gehöre es für ihn dazu, nach dem Spiel mit allen Beteiligten den Austausch zu suchen und dabei auch über eigene Fehler zu sprechen. „Mir ist ein respektvoller, netter Umgang wichtig. Und ich würde mich freuen, wenn es selbstverständlich wäre, dass es für die Schiedsrichter überall eine ordentliche Dusche und nach dem Abpfiff ein Würstchen und ein Kaltgetränk gäbe“, sagt er. Das sei im Sinne eines positiven Miteinanders.

    Fokus auf ein begeisterndes Hobby

    Das „Jahr des Schiris“ kann aus seiner Sicht den Fokus auf dieses Miteinander lenken. Und es kann helfen, andere für das Hobby zu begeistern. Das sieht auch Paul Schwering so. Der 27-Jährige vom FC Roetgen ist von den Vorzügen des Engagements als Unparteiischer überzeugt. „Mich hat es geprägt und weitergebracht. Ich bin entspannter und selbstbewusster geworden“, erklärt er. Auf dem Platz lerne man, binnen kurzer Zeit wichtige Entscheidungen zu treffen und vor anderen zu vertreten. „Das bringt dich auch im Privatleben und Beruf weiter“, ist er überzeugt.

    Seit 2011 ist er als Schiedsrichter unterwegs, sechs Jahre später folgten erste Einsätze auf Verbandsebene und in der neuen Saison wird Schwering, der an seiner Promotion in Mathematik arbeitet, erstmals Partien in der Mitterheinliga leiten. Sein Rüstzeug hat er sich unter anderem im FVM-Perspektivkader für Schiedsrichter geholt, dem er zwei Jahre lang angehörte. Heute gibt er als Leiter des Förderkaders im Kreis Aachen sein Wissen weiter.

    Aaron Haas wird am Freitag als Schwerings Pendant an der gegenüberliegenden Seitenlinie im Einsatz sein. „Selbst wenn man weiß, dass auch dieses Spiel bei null anfängt und nach 90 Minuten endet, ist es ein besonderer Abend“, sagt der 27-Jährige vom VfR Würselen. „Es schauen mehr Leute zu und der Fokus ist ein anderer“, so Haas, der sich besonders gewissenhaft vorbereiten will.

    Er ist seit 2009 Schiedsrichter, 2014 folgten erste Einsätze auf Verbandsebene. Der Polizeibeamte hat bereits beim Dana Cup in Dänemark, einem der größten europäischen Jugendturniere, gepfiffen und den heutigen Nationalspieler Kai Havertz noch als Nachwuchsbundesliga-Akteur aus der Schiri-Perspektive erlebt. „Davon lebt dieses Hobby. Man kommt herum, entwickelt sich als Persönlichkeit weiter und betätigt sich sportlich“, bringt er es auf den Punkt.

    Suche nach dem perfekten Spiel

    Als Vierter Offizieller vervollständigt der 27-jährige Marlon Ganser das Quartett. Genau wie Wackers gehört er dem FC Eintracht Kornelimünster an. „Peter Wackers war dort mal mein Jugendtrainer. Wir kennen uns gut und teilen eine ähnliche Einstellung zur Spielleitung. Das erleichtert die Zusammenarbeit am Platz“, erklärt er.
    Der Notfallsanitäter ist seit 2008 Schiedsrichter und seit 2011 auf Verbandsebene unterwegs. Letztlich sei man als Schiedsrichter immer auf der Suche nach dem perfekten Spiel. „Das gibt es aber nicht. Man findet immer eine Szene, mit der man beim nächsten Mal anders umgehen würde“, so Ganser. Das sporne an und schüre die Leidenschaft für den Job als Schiedsrichter.

     

    Stand: 09. August 2023 - Hier geht es zur News.

  • Gewaltprävention: Ansprechpersonen für Schiedsrichter*innen weitergebildet

    Gewaltprävention: Ansprechpersonen für Schiedsrichter*innen weitergebildet

    Mit dem Ziel, Schiedsrichter*innen, die Betroffene von Gewalt- und Diskriminierung geworden sind, als erste Ansprechperson unterstützen zu können, wurden bereits im September 2021 ausgewählte Personen aus den Kreisen zu psychologischen Erstbetreuer*innen ausgebildet.

    Gute eineinhalb Jahre später fand nun im Rahmen des Pilot-Projektes „Fußball Verein(t) Gegen Rassismus“ im Bürgerzentrum Manheim-neu eine Auffrischungs-Fortbildung für diesen Personenkreis, die zumeist in den Schiedsrichterausschüssen der Kreise angesiedelt sind, statt. Gemeinsam mit Referent Engelbert Schödder (Gezeiten Haus Akademie) wurden Grundlagenthemen der psychologischen Erstbetreuung wie Stress und Trauma, Intervention sowie Kommunikation und Gesprächsführung bearbeitet und diskutiert. Die Teilnehmenden konnten dabei eine Vielzahl von neuen Erkenntnissen erlangen und sich im Rahmen der Fortbildung austauschen. Auch darüber, wie in den jeweiligen anderen Kreisen Gewalt- und Diskriminierungsvorfälle bearbeitet und betroffene Schiedsrichter*innen im Nachgang betreut werden.

    Für den FVM ist die Implementierung und die Betreuung einer konkreten Ansprechperson für betroffene Schiedsrichter*innen von großer Wichtigkeit. Die Personen vor Ort leisten eine ungeheuer wertvolle Arbeit, die dem gesamten Amateurfußball am Mittelrhein als wichtiges Instrument bei der Bearbeitung von Gewalt- und Diskriminierungsvorfällen hilft. Daher hat der Arbeitskreis Gewaltprävention bereits vor einiger Zeit beschlossen, dass Fortbildungen dieser Personen ein zentraler Bestandteil des eigenen Handels sein müssen. Weitere solche Formate sollen zukünftig folgen.

     

    Stand: 07. Juli 2023 - Hier geht es zur News.

  • Aufstiegsentscheidungen bei Schiedsrichter*innen auf Verbandsebene

    Aufstiegsentscheidungen bei Schiedsrichter*innen auf Verbandsebene

    Nicht nur bei den Fußball-Mannschaften in den unterschiedlichen Ligen werden am Ende einer Saison die Entscheidungen über den Auf- oder Abstieg getroffen. Auch bei den Schiedsrichter*innen wird am Ende einer Saison entsprechend der Leistungsstände, die durch regelmäßige Beobachtungen bei Spielleitungen erhoben werden, über Auf- und Abstiege in den Verbandsklassen entschieden.

    Den Aufstieg aus der Mittelrheinliga in die Regionalliga West hat Lukas Koch (Kreis Heinsberg) geschafft.

    In die Mittelrheinliga werden Lutz Meyersieck (Kreis Heinsberg), Lukas Dahmann (Kreis Sieg), Eva Kastenholz (Kreis Düren), Paul Schwering (Kreis Aachen), Dominik Kaysers (Kreis Berg), Christian Gorgels (Kreis Rhein-Erft), Lukas Heineck, Maurice Stubenrauch (beide Kreis Bonn) und Lukas Laumann (Kreis Köln) zukünftig Spiele leiten.

    Folgende Schiedsrichter steigen aus der Bezirksliga in die Landesliga auf: Benjamin Krebs, Moritz Klein (beide Kreis Düren), Aaron Haas, Andre Staduichunk (beide Kreis Aachen), Philipp Kleber (Kreis Euskirchen), Carmine Siena, Nils Leichert, Julius Zill, Konstantinos Vassiliadis, Ennio-Luka Gogichaishvili (alle Kreis Köln), Jens Grage, Felipe Murciano (beide Kreis Bonn), Dirk Wiegand (Kreis Heinsberg), Nico Lipok (Kreis Rhein-Erft) sowie Bernd Peters (Kreis Sieg).

    Auch im Bereich des Futsal ist der FVM auf der DFB-Liste und auch im Landesverband sehr gut vertreten. In der Futsal-Bundesliga leiten mit Eric Schell (Kreis Berg) und Mustafa Kosar (Kreis Aachen) gleich zwei Schiedsrichter aus dem FVM die Partien. In die Futsalliga West sind folgende Schiedsrichter aufgestiegen: Aaron Haas (Kreis Aachen), Arsen Ohanesian (Kreis Berg), Edward Ionnescu (Kreis Sieg), Muhammad Khalil und Ole Küllmey (beide Kreis Bonn). Dies ist das Resultat der intensiven Arbeit im Bereich der Futsal-Schiedsrichter, die der FVM seit vielen Jahren leistet.

    Die FVM-Schiedsrichter*innen, die in der kommenden Saison in den Jugend-Bundesligen zum Einsatz kommen werden sowie eine Aufstellung aller Schiedsrichter, die in der Regionalliga West pfeifen oder assistieren werden, finden Sie in einer vorangegangen News.

    Der FVM gratuliert allen Aufsteiger*innen und wünscht weiterhin viel Erfolg bei den Spielleitungen in den neuen Spielklassen.

     

    Stand: 19. Juni 2023 - Hier geht es zur News.

  • Anpassung Grundbeiträge/Meldegebühren und Schiedsrichter-Spesen

    Anpassung Grundbeiträge/Meldegebühren und Schiedsrichter-Spesen

    Präsidium und Beirat des Fußball-Verbandes Mittelrhein haben einstimmig beschlossen, die Mitgliedsbeiträge und Meldegebühren zur kommenden Spielzeit 2023/24 zu erhöhen. Darüber hinaus haben Präsidium und Beirat ebenfalls einstimmig entschieden, die Schiedsrichter-Spesen anzupassen, um gegenüber den Unparteiischen ein gebotenes Zeichen der Wertschätzung zu setzen.

    „Die Grundbeiträge und Meldegebühren wurden zuletzt im Jahr 2016 erhöht. Mit Blick auf die allgemeine Kostenentwicklung können wir die Beiträge und Gebühren leider nicht mehr auf dem Niveau des Jahres 2016 halten“, erläutert FVM-Präsident Christos Katzidis. „Im gesamten Entscheidungsprozess haben wir intensiv und sorgfältig geprüft, welche Mehrbelastung wir in einem moderaten Rahmen vertreten können.“

    Zur Anpassung der Schiedsrichter-Spesen sagt der Vorsitzende des Verbandsschiedsrichterausschusses, Peter Oprei: „Ich freue mich, dass wir allen Unparteiischen diese Wertschätzung zum Ausdruck bringen können. Das Motto zum ‚Jahr der Schiris‘ lautet ‚Liebe den Sport. Leite das Spiel: Und wer jedes Wochenende so viel Herzblut in sein Hobby steckt, hat es auch verdient, diese zusätzliche Wertschätzung symbolischer Art zu erhalten. Ich möchte mich bei allen Kolleginnen und Kollegen auf Verbands- und Kreisebene bedanken, die dieses Ergebnis ermöglicht haben.“

     

    Stand: 16. Juni 2023 - Hier geht es zur News.

  • Saison 2023/24: 25 FVM-Schiedsrichter*innen in Regionalliga und Jugend-Bundesligen im Einsatz

    Saison 2023/24: 25 FVM-Schiedsrichter*innen in Regionalliga und Jugend-Bundesligen im Einsatz

    Unsere FVM-Schiris sind Spitze: 25 Schiedsrichter*innen aus dem FVM feiern ihre Aufstiege bzw. Einstufungen in die Regionalliga und die Jugend-Bundesligen, die die Verbands-Schiedsrichter-Ausschüsse des Fußball-Verbands Mittelrhein (FVM) und des Westdeutschen Fußballverbands (WDFV) beschlossen haben.

    FVM-Schiedsrichter in der Regionalliga-West

    Lukas Koch ist mit 23 Jahren auf dem (vorläufigen) Höhepunkt seiner Karriere angekommen. Der Unparteiische vom SV Golkrath 1930 (Kreis Heinsberg) leitet ab der kommenden Saison 2023/24 Spiele in der Regionalliga West. Er qualifizierte sich durch hervorragende Leistungen in der Mittelrheinliga für diesen Aufstieg.

    In der Regionalliga West pfeifen in der kommenden Spielzeit außerdem weiterhin Tarik Damar (25 Jahre, FC Hürth, Kreis Rhein-Erft), Tobias Esch (21 Jahre, TuS Oberpleis, Kreis Sieg), Dominik Jolk (33 Jahre, BW Hand, Kreis Berg), David-Markus Koj (29 Jahre, SC Wegberg, Kreis Heinsberg), Francisco Lahora Chulian (27 Jahre, Oberkasseler FV, Kreis Bonn), Luca Marx (25 Jahre, SpVg. Badorf, Kreis Rhein-Erft), Ivan Mrkalj (28 Jahre, DJK Viktoria Buchheim, Kreis Köln), Dominik Mynarek (22 Jahre, CSV Düren, Kreis Düren) und Jan-Philipp Schöneseiffen (23 Jahre, SSV Bornheim, Kreis Bonn).

    FVM-Schiedsrichter*innen in den Jugend-Bundesligen

    In der A-Junioren-Bundesliga werden künftig Maurice Stubenrauch (22 Jahre, SC Fortuna Bonn, Kreis Bonn) und Lutz Meyersieck (21 Jahre, SC Erkelenz 09, Kreis Heinsberg) eingesetzt - assistiert von Jens Grage (19 Jahre, SC Volmershoven-Heidgen, Kreis Bonn), Lennart Hensen (18 Jahre, BC Hürth-Stotzheim, Kreis Rhein-Erft), Carlos Ssykor (23 Jahre, SC Walheim 2018, Kreis Aachen) und Julius Zill (22 Jahre, SC BW Köln, Kreis Köln).

    Dazu leiten Lukas Dahmann (22 Jahre, Siegburger SV 04, Kreis Sieg) und Nils Leichert (19 Jahre, VfL Rheingold Poll, Kreis Köln) ab dem 1. Juli Spiele in der B-Junioren-Bundesliga, unterstützt werden sie von Kilian Baums (19 Jahre, TuS Rheinland Dremmen, Kreis Heinsberg), Martin Ewen (21 Jahre, SC Brühl, Kreis Rhein-Erft), Domenico Garofalo (22 Jahre, TuS Buisdorf, Kreis Sieg) und Noah Straeten (20 Jahre, TuS Homburg Bröltal, Kreis Berg).

    Lisa Reinecke (21 Jahre) von der SG Erfthöhen 98 (Kreis Euskirchen) wird in der kommenden Saison außerdem neu als Schiedsrichter-Assistentin in der B-Juniorinnen-Bundesliga eingesetzt. Sie assistiert im Team von FVM-Schiedsrichterin Eva Kastenholz (21 Jahre, SV SW Huchen-Stammeln, Kreis Düren), in welchem auch Mia Madeline Schumacher (20 Jahre, BV Viktoria Bielstein, Kreis Berg) als Assistentin unterstützt. Eva Kastenholz und Mia Madeline Schumacher wurden bereits in der letzten Spielzeit in der B-Juniorinnen-Bundesliga eingesetzt.

    “Wir sind stolz auf alle unsere Aufsteiger und Aufsteigerinnen, weil diese Entscheidungen aufgrund hervorragender Leistungen getroffen wurden”, erklärte Peter Oprei, Vorsitzender des Verbands-Schiedsrichter-Ausschusses. Der FVM gratuliert allen Aufsteiger*innen herzlich und wünscht weiterhin “Gut Pfiff”!

     

    Stand 12. Juni 2023 - Hier geht es zur News.

  • Die Schiedsrichter im Blick: FVM-Kinderreporterin Lissi beim Bitburger-Pokalfinale

    Die Schiedsrichter im Blick: FVM-Kinderreporterin Lissi beim Bitburger-Pokalfinale

    Erfrischende Perspektiven auf ein großes Finale

    Lissi Kupfer hat ein neues Kleidungsstück, das das Zeug zu einem Spitzenplatz in ihrer Beliebtheitsrangliste hat: Ihr FVM-Kinderreporter-Trikot. Der rasengrüne Dress ist die perfekte Erinnerung an einen ereignisreichen Tag. Beim Endspiel im Bitburger-Pokal, das im Rahmen des Finaltags der Amateure im Kölner Sportpark Höhenberg stieg, war die Achtjährige mit Mikro in der Hand, jeder Menge pfiffiger Fragen im Kopf und mit Kamerabegleitung im Auftrag des Fußball-Verbands Mittelrhein (FVM) unterwegs. In Fotos und kurzen Videosequenzen schilderte sie den Followern des FVM und von „fussball.de“ vorrangig auf dem Social-Media-Portal Instagram ihre Eindrücke.

    Lissi nahm auf der Tribüne Platz, atmete Endspiel-Luft unmittelbar am Spielfeldrand, hörte die Gesänge der mehr als 3.500 Zuschauer*innen auf den Rängen und kam dem begehrten silbernen Henkelpott so nah wie sonst nur die Gewinner selbst. Vor allem aber war sie Begleiterin des Gespanns um Schiedsrichter David Koj. Ihr Fazit fiel eindeutig aus: „Es hat einfach Spaß gemacht, alles anzuschauen. Und die Schiedsrichter waren sehr nett und haben viele interessante Sachen erzählt“, sagt sie.

    Lissi schaute sich die Kabine der Unparteiischen an, nahm die Gelben und Roten Karten unter die Lupe und inspizierte die elektronische Tafel, deren Display beim Anzeigen von Auswechslungen und Nachspielzeit zum Einsatz kommt. „Vieles kannte ich noch nicht. Das war spannend“, sagt die Grundschülerin aus Pulheim-Brauweiler. Lissi war dann auch eine der ersten Gratulant*innen, die mit den Schiedsrichtern nach dem Abpfiff abklatschte und diese für eine makellose Leistung beim 2:0-Erfolg des Drittligisten Viktoria Köln gegen den Regionalligisten 1. FC Düren beglückwünschte. Und später ließ sie das Unparteiischen-Quartett auf ihrem Kinderreporter-Trikot unterschreiben.
     

    Komplimente vom Schiedsrichter

    David Koj konnte die Komplimente der jungen Begleiterin nur zurückgeben. „Lissi war lustig, interessiert und pfiffig. Wir hatten im Zusammenspiel mit ihr die Möglichkeit, uns der Öffentlichkeit auf eine ganz persönliche, menschliche Art zu zeigen“, sagt der 29-Jährige. Die Achtjährige habe Fragen gestellt, über die man sich zuvor selten Gedanken gemacht habe. So wollte Lissi etwa wissen, warum Schiedsrichter häufig schwarz gekleidet sind. Kojs Antwort: „Weil die Mannschaften früher selten schwarz angezogen waren.“ Schwarz sei gewissermaßen eine neutrale Farbe gewesen. Den vierten Offiziellen Denis Schmidt fragte sie, warum er eigentlich Schiedsrichter geworden sei. „Das war Zufall“, sagte der Kölner, ehe er Erläuterungen folgen ließ.

    Genau diese Unbekümmertheit lieferte spannende Antworten und ungewohnte Perspektiven. Und das kam an. Mehr als 15 Stories von Lissi wurden über den Finaltag live produziert, die insgesamt knapp 28.000 Follower*innen erreicht haben. Hinzu kommt ein Instagram-Reel, das im Videoformat im Nachgang nochmal einen Blicke über die Schultern von Lissi erlaubte, und innerhalb von sieben Tagen mehr als 11.000 Mal aufgerufen wurde. Die Idee dazu hatte Nina Hambalek, Social-Media-Mitarbeiterin beim FVM. „Uns ging es darum, mal einen anderen Blickwinkel auf so ein Großereignis wie das Finale im Bitburger-Pokal zu eröffnen. Dass es so gut angekommen ist, freut uns alle sehr“, so Hambalek, die Lissi mit der Kamera begleitet hatte. Angetan war auch FVM-Geschäftsführer Dirk Brennecke: „Das war etwas Neues und ist toll umgesetzt worden. Kurz gesagt: Es war einfach supercool.“ Wichtig sei es gewesen, über alle Medienkanäle die ganze Breite von Fußballinteressierten anzusprechen. „Lissi hat es mit so viel Empathie gemacht. Das war faszinierend und für die Gesamtdarstellung des Spiels ein unglaublicher Mehrwert“, betont Brennecke.
     

    Ein besonderes Erinnerungsstück

    Einen Mehrwert erbrachte der Tag in Höhenberg auch für Lissi. Schiedsrichter*in zu sein, sei bestimmt spannend. Vielleicht werde sie es einmal selbst ausprobieren, sagte sie. Vorerst bleibe sie aber beim Fußballspielen in der F-Jugend bei Grün-Weiß Brauweiler. Für die Trainingseinheiten hat sie nun mit dem grünen Kinderreporter-Trikot ja noch ein besonderes und farblich durchaus passendes Kleidungsstück mehr im Schrank.

     

    Stand: 16. Juni 2023 - Hier geht es zur News.

  • Ford-Pokalfinale: Perfekter Saisonabschluss für ein starkes Trio

    Ford-Pokalfinale: Perfekter Saisonabschluss für ein starkes Trio

    Besser hätte der Saisonabschluss für Schiedsrichterin Lisa Reinecke und ihre beiden Assistentinnen Manuela Stüßer und Milena Lacey kaum sein können. Das Trio kam beim Finale des Ford-Pokals der Frauen in Arnoldsweiler zum Einsatz und zeigte eine souveräne Leistung.

    „Das war ein richtig schönes Erlebnis“, fand Reinecke. Lacey konnte da nur zustimmen. „Das ganze Drumherum war etwas Besonderes“, erklärte sie. Die Finals im ARAG-Pokal der Juniorinnen im Vorfeld an gleicher Stätte, der Einsatz von Ballkindern und das gemeinsame Einlaufen auf den Platz seien ja nicht alltäglich. „Und klar, man merkt eben auch, dass es um mehr als sonst geht“, so Lacey, die bei den Männern A-Liga-Partien und bei den Frauen Mittelrheinliga-Begegnungen pfeift.

    Ein bisschen Nervosität habe sie vor dem Anpfiff schon verspürt. „Aber das legt sich dann meisten recht schnell“, so die 22-Jährige, die trotz ihres jungen Alters bereits aus langjähriger Erfahrung sprechen kann. 2016 hat sie angefangen, sich als Schiedsrichterin zu engagieren. Die Anspannung vor Spielbeginn sei normal und keine Belastung, so ihre Erkenntnis. Im Gegenteil. „Das ist der Kitzel, der einen Teil des Reizes an der Aufgabe ausmacht“, erläutert Lacey. Mit der Schiedsrichterei ist sie in die Fußstapfen des Vaters getreten. „Ich habe früher selbst gespielt und mich mal schwer verletzt. Spiele zu pfeifen war für mich dann eine Möglichkeit, dem Fußball treu zu bleiben. Außerdem macht es Spaß“, sagt die Kinderkrankenschwester, deren Heimatverein der SC Rheinbach ist. Als Schiedsrichterin habe sie eine Menge neuer Menschen kennengelernt und ihre Persönlichkeit weiterentwickelt.

    Teamfähigkeit und Durchsetzungsvermögen gestärkt

    Letzteres hat auch Reinecke so erlebt. Teamfähigkeit, Durchsetzungsvermögen, die Kunst mit Fingerspitzengefühl, aber auch der nötigen Autorität mit anderen Menschen zu kommunizieren, das alles lerne man auf dem Platz. Bei der 21-Jährigen, die für die SG Erfthöhen im Einsatz ist, haben diese Qualitäten sich schon auf besondere Weise bezahlt gemacht. „Beim Auswahlverfahren vor Beginn des dualen Studiums waren meine Erfahrungen als Schiedsrichterin wichtige Pluspunkte“, erklärt die angehende Polizistin.

    Dass ihr der Einsatz als Unparteiische einmal Türen im Berufsleben öffnen würde, war zu Beginn der Laufbahn noch keinen Gedanken wert. „Ich habe mich als Spielerin über Schiedsrichter geärgert und wollte es einfach besser machen“, blickt Reinecke auf die Anfänge zurück. Mit 14 Jahren griff sie bei einem Jugendturnier versuchsweise zur Pfeife, fand Gefallen und startete die Ausbildung zur Schiedsrichterin. Heute will sie das Hobby nicht mehr missen. „Es macht mir eine Menge Spaß“, sagt sie. Bislang pfeift sie in der Männer-Bezirksliga. Und die Qualifikation für Spielleitungen in der Frauen-Regionalliga hat sie in der Tasche. Dabei soll es nicht bleiben. „Die Frauen-Bundesliga ist zwar noch weit weg, aber man kann ja Ziele haben“, so Reinecke, die immer noch für die SG Erfthöhen aufläuft.

    Blick aus unterschiedliche Perspektiven

    Reinecke kennt den Fußball also aus unterschiedlicher Perspektive. „Ich bin eine emotionale Spielerin und halte nicht immer den Mund. Daher habe ich vielleicht auch etwas mehr Verständnis, wenn ich als Schiedsrichterin mit emotionalen Spielerinnen zu tun habe“, sagt sie – jedenfalls, solange alles im Rahmen bleibe. Mit dem Finale in Arnoldsweiler war sie glücklich. Obwohl sie als Trio noch nie zusammen im Einsatz gewesen seien, habe man schnell zusammengefunden. „Ich denke, wir konnten nach dem Abpfiff zufrieden sein. Einen groben Fehler haben wir wohl nicht gemacht“, sagt Reinecke.

    Das hat auch Assistentin Stüßer so erlebt. Sie startete nach der Siegerehrung gut gelaunt durch, um sich einer weiteren Leidenschaft zu widmen. Die 36-Jährige spielt Floorball, eine Art Mischung aus Feld- und Eishockey. „Und am Abend stand noch eine Trainingseinheit an“, erklärt sie.
    Bis 2015 hat Stüßer noch beim FSV Köln Fußball gespielt. Lange Zeit parallel zur Betätigung als Unparteiische. „Ich bin 2001 noch als B-Juniorin Schiedsrichterin geworden, weil ich mich darüber geärgert habe, dass zu unseren Spielen oft keine Schiedsrichter gekommen sind“, schaut sie zurück. Inzwischen gehöre es einfach zu ihrem Leben dazu, Spiele zu leiten. „Es macht Spaß, ich mache Sport und bin dem Fußball treu“, erläutert die Erzieherin. Außerdem stärke das Hobby Selbstvertrauen und Stressresistenz. „Man lernt, mit Druck umzugehen, Kritik auszuhalten und zu Entscheidungen zu stehen“, sagt Stüßer, die für Bayer 04 Leverkusen im Einsatz ist und Partien in der Frauen-Regionalliga leitet.
    Beim Finale des Frauen-Verbandspokals war sie nicht zum ersten Mal dabei. „Man fühlt sich mit dieser Ansetzung besonders geehrt“, sagt sie. Nun erneut beim Ford-Pokal dabei gewesen zu sein, sei einfach eine tolle Auszeichnung.

     

    Stand: 09. Juni 2023 - Hier geht es zur News.

  • Bitburger-Pokalfinale: Das dritte Team auf dem Platz

    Bitburger-Pokalfinale: Das dritte Team auf dem Platz

    Das Bitburger-Pokal-Finale am Samstag, 3. Juni, wirft seine Schatten voraus. Das gilt für die beteiligten Teams, also den Regionalligisten 1. FC Düren und den Drittligisten FC Viktoria Köln, sowie deren Anhänger, aber das gilt auch für die Unparteiischen. „Es wird ein besonderes Spiel, ein Highlight in meiner Laufbahn“, sagt Schiedsrichter David Koj. Der 29-Jährige vom SC Wegberg 1912 führt ein hochklassiges Gespann an.

    Jan-Philipp Schöneseiffen ist einer seiner Assistenten. „Gerade bei so einem Finale ist es wichtig, als Team gut zu harmonieren“, macht der 23-Jährige vom SSV Bornheim deutlich. Am Gelingen hat er keine Zweifel. Der Jura-Student hat insbesondere in der Regionalliga West schon emotionale Spiele und stimmungsvolle große Stadien erlebt. Und das Zusammenspiel mit Koj ist Schöneseiffen ebenfalls nicht neu. Seine ersten Einsätze in der vierthöchsten Spielklasse der Republik absolvierte er 2020 als dessen Assistent. „Das hat auf jeden Fall eine besondere Verbundenheit geschaffen. Mit dem Einsatz jetzt schließt sich somit ein Kreis für mich“, sagt Schöneseiffen.


    Reichlich Vorfreude

    Auch ohne diese persönliche Komponente löst der Gedanke an die Begegnung am 3. Juni im Sportpark Höhenberg reichlich Vorfreude aus. „Das ist eine Begegnung, auf die man hinfiebert. Bei diesem Finale wird man sicherlich nicht allzu häufig im Einsatz sein. Daher empfinde ich es als große Ehre“, betont der 23-Jährige. Lutz Meyersieck, der andere Schiedsrichterassistent, ist ihm ebenfalls vertraut.
    Die beiden kennen sich aus gemeinsamen Tagen im Schiedsrichter-Perspektivkader des FVM. „Die Zeit dort hat uns den Weg in die Regionalliga geebnet. Wir haben zusammen an unseren Fähigkeiten gearbeitet und sind sicherlich auch in unserer Persönlichkeit gereift“, erklärt Schöneseiffen. Jetzt zusammen im Sportpark Höhenberg das Finale zu leiten, gewissermaßen als drittes Team auf dem Platz, werde zweifellos besondere Freude machen. „Am Ende geht es darum, Dienstleister für das Spiel zu sein und für einen guten Rahmen zu sorgen“, erklärt er. Wenn das gelinge, mache es schlichtweg glücklich.

    Meyersieck kann da nur zustimmen. Er wird beim Bitburger-Pokal-Finale als Schöneseiffens Pendant an der anderen Seitenlinie im Einsatz sein. Auch er sieht sich durch die Zugehörigkeit zum Perspektivkader des FVM in seinen Fähigkeiten gestärkt. „Die Treffen dort dienen nicht nur dem Kennenlernen und Vernetzen. Man beschäftigt sich sehr intensiv mit der Materie, schaut gemeinsam auf Details der Spielleitung“, erklärt der 21-Jährige vom SC Erkelenz 09, wie das Dutzend berufener Schiedsrichter-Talente von dem Fördersystem profitiert.


    Erfahrungen werden geteilt

    Bei den Treffen bereiten Referenten Themen auf, Videos werden gemeinsam analysiert und Erfahrungen geteilt. „Außerdem erhalten alle einen erfahrenen Mentor, der die jungen Schiedsrichter als Ansprechpartner und Ratgeber begleitet“, so Meyersieck. Auch er hat mit seinem ersten A-Junioren-Bundesliga-Spiel – SC Preußen Münster gegen Fortuna Düsseldorf – und dem Kreispokal-Finale 2022 – Union Schafhausen gegen den FC Wegberg-Beeck – in der laufenden Serie schon Highlights erlebt. „Das Bitburger-Pokal-Endspiel wird aber nochmal etwas ganz Besonderes“, ist er sich sicher. „Während der 90 Minuten wird mein Blick nur auf das Spiel gerichtet sein, aber mit ein paar Tagen Abstand kommt dann bestimmt auch die Freude, dabei gewesen zu sein.“

    Für Denis Schmidt, der die Partie als Vierter Offizieller begleiten wird, hat der Einsatz im Sportpark Höhenberg noch eine weitere Besonderheit. Es wird sein letztes Match auf Verbandsebene sein. Nach 22 Jahren. Diese lange Zeit, da ist sich der Schiedsrichter vom 1.FC Köln sicher, hat ihn enorm weitergebracht. „Das Schiedsrichterwesen prägt die Persönlichkeit, wahrscheinlich so sehr wie kaum ein anderes Hobby“, sagt der 38-Jährige. Er erinnert sich noch gut an die lehrreichen Zeiten im Perspektivkader, die Fahrten, den Austausch mit Mentoren und vor allem an die vielen Stunden auf dem Platz. „Man lernt, mit charakterlich völlig unterschiedlichen Menschen umzugehen. Die Kunst besteht darin, selbstbewusst, aber eben nicht arrogant aufzutreten. Außerdem wird man deutlich routinierter, wenn es darum geht, auf unvorhergesehene Situationen souverän zu reagieren“, macht Schmidt deutlich.

    Diese Erfahrungen seien im Beruf und in Familie und Freundeskreis immer wieder nützlich. Darum freue er sich auch, dass sein Sohn bald in seine Fußstapfen als Schiedsrichter treten werde. Der Junior wird seinen Vater künftig noch bei Begegnungen auf Kreisebene in Aktion sehen können. Zunächst aber steht mit dem Bitburger-Pokal-Finale noch einmal ein Spiel auf ganz großer Bühne an.

     

    Stand: 29. Mai 2023 - Hier geht es zur News.

  • Marc Martinet: "Ich bin Vollblut-Schiri"

    Marc Martinet: "Ich bin Vollblut-Schiri"

    Marc Martinet ist seit drei Jahren als Schiedsrichter für Bayer 04 Leverkusen aktiv. Der 15 Jahre alte Schüler steht, wann immer es geht, mit der Pfeife auf dem Platz. Im Interview erklärt der Nachwuchsschiri seine frühe Faszination und die Vorteile am Schirisein.
     

    Marc, du bist 15 Jahre alt und hast schon mehr als 100 Spiele als Schiedsrichter geleitet. Wann standest du erstmals mit der Pfeife auf dem Platz?

    Marc Martinet: Ich habe da ziemlich gedrängelt. Eigentlich wollte ich schon mit elf Jahren pfeifen. Das ging aber leider noch nicht. Die Regel erlaubt es offiziell erst mit 14. Zum Glück wurde bei mir eine kleine Ausnahme gemacht. Mit zwölf durfte ich dann das erste Mal selbst pfeifen. Wenn es nach meiner Mutter gegangen wäre, hätte ich erst später anfangen dürfen. Da haben mein Vater und ich uns ein bisschen durchgesetzt. (lächelt) Seitdem bin ich Vollblut-Schiri.
     

    Wie oft sieht man dich aktuell auf dem Fußballplatz?

    Martinet: Im DFBnet kann ich als Schiedsrichter einstellen, bei wie vielen Spielen und an welchen Wochentagen ich eingesetzt werden möchte. Ich kann freitags bis sonntags als Schiri eingesetzt werden, ich pfeife im Durchschnitt zwei Spielen pro Woche. Seit Mai komme ich somit auf ungefähr 70 Spiele.
     

    Bleibt da zwischen Schule und Schiedsrichterei noch Zeit, selbst Fußball zu spielen?

    Martinet: Ich habe selbst immer eher Basketball gespielt. Als Vier- oder Fünfjähriger habe ich Fußball ausprobiert, bin aber beim Basketball hängen geblieben. Ich habe dann irgendwann den Basketball gegen die Pfeife eingetauscht.
     

    Warum bist du nicht Basketball-Schiri geworden?

    Martinet: Gute Frage. Mein Vater ist auch aktiver Fußball-Schiedsrichter. Ich habe ihn früher häufig begleitet, und nach ein paar Spielen konnte ich es kaum noch erwarten, selbst mal zu pfeifen. Ich weiß auch nicht warum, aber Schiedsrichter-Sein im Fußball hat mir direkt zugesagt. Basketball-Schiedsrichter habe ich tatsächlich nie in Erwägung gezogen.
     

    Du hast früher oft bei deinem Vater an der Seitenlinie zugeschaut. Hat sich das mittlerweile gedreht, schaut er bei dir zu?

    Martinet: Früher habe ich wirklich häufig bei ihm zugesehen und mir das eine oder andere abgeguckt. Mittlerweile bin ich auch viel als Assistent unterwegs, da kann ich ebenfalls viel beobachten und lernen. Ich picke mir gerne mal ein paar Rosinen raus. Die guten Dinge nehme ich mit, und das weniger Angenehme können ja auch mal die anderen übernehmen. (lacht) Mein Vater kommt ab und an zu meinen Spielen, vor allem wenn es besondere Spiele für mich sind. Letztes Jahr durfte ich zum Beispiel beim Kreispokalfinale der Junior*innen dabei sein, da kam er zur Unterstützung mit.
     

    Bei Bayer 04 Leverkusen bist du gelandet, weil dein Vater dort auch aktiv pfeift?

    Martinet: Genau. Mein Vater war bei Bayer direkt begeistert von der tollen Unterstützung. Ich darf zum Beispiel vor Ort ins Fitnessstudio, in dem zu gesonderten Zeiten auch die Profis arbeiten. Ansonsten werden wir Schiedsrichter in Ausrüstungsfragen wie bei Trikots, Pfeifen oder neuen Fußballschuhen unterstützt. Leverkusen hilft da bei allem, auch wenn man irgendwelche anderen Probleme hat, haben wir tolle Ansprechpartner*innen bei Bayer 04.
     

    In welchen Ligen pfeifst du momentan?

    Martinet: Da muss ich ein bisschen ausholen. Es gibt ein Konzept, das nennt sich Verbandsförderkader (VFK; Anm. d. Red.) für U 18-Schiedsrichter, die Talent mitbringen. Letztes Jahr habe ich es in den VFK geschafft, da war ich noch 14, im Vergleich mit den meisten anderen noch sehr jung. Dadurch darf ich Spiele in der U 19-Mittelrheinliga pfeifen. Das ist die höchste Spielklasse, die ich im Jugendbereich begleiten kann. Vor kurzem habe ich die Nachricht bekommen, dass ich in die Kreisliga A im Herrenbereich aufgestiegen bin. Das wird jetzt in Zukunft mein nächstes Level sein.
     

    Welche Ziele treiben dich an?

    Martinet: Da der nächste Schritt in den Perspektivkader erst mit 18 Jahren möglich ist, habe ich mein momentanes Maximum im Jugendbereich erreicht. Im Perspektivkader ist das Ziel, es als Schiedsrichter von der Bezirksliga der Herren bis in die Regionalliga zu bringen und damit in Richtung des Elitebereichs. Um die Bedingungen für den Perspektivkader zu erfüllen, müsste ich Herren-Bezirksliga pfeifen. Das ist also das nächste Ziel. Dieses Jahr ist das noch sehr unrealistisch, weil ich noch kein Kreisliga-A-Spiel gepfiffen habe. Ich setzte mich nicht unter Druck, aber mit 18 spätestens ist das schon mein Ziel.
     

    Wo soll es beruflich für dich hingehen?

    Martinet: Ich möchte Jura studieren, das ist mein großer Wunsch, den ich mir fest in den Kopf gesetzt habe. Ich denke, dass sich Jura und die Schiedsrichterei ganz gut vereinen lassen. Entscheidungen fällen, argumentieren, für Recht sorgen, da gibt es einige Überschneidungen. Da Schiedsrichter in Deutschland kein eigenständiger Beruf ist, brauche ich auf jeden Fall eine anderweitige Beschäftigung, und momentan kommt für mich nur Jura in Frage.
     

    Um auf dem Platz für Recht und Ordnung zu sorgen: Wie wichtig ist die Erfahrung?

    Martinet: Enorm wichtig. Erfahrung ist ein Faktor, mit dem man sehr viel regeln kann. Wenn eine skurrile Situation ein zweites Mal vorkommt, weißt du ganz genau, was du machen musst. Und die Routine nimmt mit jedem Spiel zu. Natürlich sind Schulungen auch wichtig, um Input zu bekommen, aber die Erfahrung auf dem Platz ist Gold wert.
     

    Du sammelst diese Erfahrungen gleich in Kölns Kreisligen. Ein hartes Pflaster für den Start.

    Martinet: Man fängt ja nicht bei den Herren an, sondern im Jugendbereich. Aber ich bin das gewohnt, weil ich damit aufgewachsen bin. Es macht einen großen Unterschied, ob ich die Mittelrheinliga im Jugendbereich oder die Herren-Kreisliga pfeife. In der Kreisliga sind teilweise Leute, die gefühlt seit 20 Jahren für den Verein spielen. Die sind da aufgewachsen, die kennen sich aus und machen schon auch mal Theater, wenn du schlecht pfeifst. Dafür ist im Juniorenbereich die Qualität des Spiels höher, und so muss ich, je nachdem in welcher Liga ich gerade unterwegs bin, tatsächlich hin und wieder ein bisschen anders pfeifen.
     

    Wie strahlst du im Gespräch mit einem deutlich älteren Kreisligaspieler die nötige Ruhe aus, wenn es mal emotional wird?

    Martinet: Ruhe und Konsequenz sind schon zwei der wichtigsten Punkte. Auch wenn du zu Hause oder in der Schule Stress hast, bist du innerlich unruhig. Sowas merken Spieler auf dem Platz sofort. Wenn du nicht bei 100 Prozent bist, kann dir ein Spiel auch mal entgleiten. Darum sind Ruhe und Konsequenz so bedeutsam für mich. Wenn das Spiel am Ende hektisch wird und du selbst auch, ist das nie gut.
     

    Hilft dir das, menschlich zu wachsen?

    Martinet: Absolut. Man lernt als Schiedsrichter auf jeden Fall auch für das Leben. Es stehen 22 unterschiedliche Menschen auf dem Feld, jeder tickt anders, redet anders, da gilt es, sich anzupassen. Generell ist Kommunikation ein großes Thema. Jeder Spieler ist da individuell. Du musst lernen, wie du mit den Spielern reden musst, da braucht es auch ein gutes Gespür. Aber mir macht es unglaublichen Spaß, mit so vielen verschiedenen Menschen zu arbeiten - und für das Selbstbewusstsein ist es auch nicht ganz schlecht.
     

    Kann man sich auf hektische Situationen vorbereiten?

    Martinet: Speziell nicht, aber die Spielvorbereitung an sich ist ein wichtiger Punkt. Das fängt mit der Ansetzung an. Ab dann verfolge ich beide Teams schon mal ein bisschen. Wo stehen die Mannschaften in der Tabelle? Welcher Spieltag ist es? Gab es zwischen beiden Teams schon mal Probleme? Das geht am Spieltag selbst weiter. Da kann man sich das Leben leichter oder schwerer machen, je nachdem wie man miteinander umgeht. Wenn ich da vorher kein Wort mit den Spielern rede und arrogant rumlaufe, kommt das nicht so gut an. Du bekommst oft das zurück, was du reingesteckt hast. Also wenn du selbst positiv bist, dann sind die Spieler meistens auch gut drauf.
     

    Ein 15-Jähriger, der Kreisligaspiele leitet: Welche Reaktionen bekommst du auf diese außergewöhnliche Geschichte?

    Martinet: Die Reaktionen im Umfeld sind eigentlich durchweg sehr positiv. Oft werde ich auf strittige Szenen in der Bundesliga angesprochen und nach meiner Einschätzung gefragt. Meine Familie findet das auch ganz cool. Manchmal fragt jemand, warum ich mir das antue. Aber wie gesagt, es macht mir extrem viel Spaß, und ich könnte es mir ohne nicht mehr vorstellen.
     

    Was waren denn die Highlights in deinen drei Jahren als Schiedsrichter?

    Martinet: Die Pokalfinals der Juniorinnen und Junioren waren unglaublich. Es waren so viele Zuschauer da, das Spielniveau war ziemlich gut und ich durfte sogar ein Finale selbst pfeifen. Das sind dann Erlebnisse, die bleiben präsent, und über die freue ich mich immer noch. Aber auch das Benefizspiel der Profis von Bayer 04 Leverkusen nach der Flutkatastrophe im Ahrtal war ein Highlight. Unter anderem hat Kerem Demirbay mitgespielt, und ich durfte pfeifen. So was bleibt auf jeden Fall hängen.
     

    Kannst du als Schiedsrichter Bundesligaspiele noch normal verfolgen, oder achtest du nur noch auf die Unparteiischen?

    Martinet: Sowohl als auch. Manchmal schaue ich nur auf das Verhalten des Schiedsrichters. Wie läuft er? Wo guckt er hin? Aber ich kann Fußball auch noch normal genießen. Ich gehe regelmäßig ins Stadion und kommentierte dann auch gerne einige Schiedsrichterentscheidungen gemeinsam mit Freunden. Aber das Spiel steht schon noch im Vordergrund.
     

    Längst nicht alle jungen Menschen widmen sich mit einer solchen Begeisterung dem Schiri-Hobby wie du. Es herrscht Nachwuchsmangel, der im Jahr der Schiris vom DFB und den Landesverbänden gemeinsam mit den Amateurvereinen, Kreisen und Schiri-Gruppen angegangen werden soll. Wo siehst du die Gründe für die Herausforderungen?

    Martinet: Ein Problem ist, dass viele Neulinge bereits nach wenigen Monaten wieder aufhören. Oft liegt dem ein möglicherweise schlechtes Erlebnis zugrunde, oder vielleicht fehlt manchmal einfach auch der Spaß. Ich glaube, dass das Verhalten aller auf dem Spielfeld eine starke Rolle spielt. Ich kann es mir aber nicht genau erklären. Ich persönlich liebe es, als Schiedsrichter unterwegs zu sein. Vielleicht braucht es mehr Anerkennung und Wertschätzung auf dem Spielfeld. Ich habe von einigen Kollegen mitbekommen, dass sie aufgehört haben, weil sie sich nicht als Person wertgeschätzt gefühlt haben. Da muss sich schon etwas ändern.
     

    Warum macht dir der Schiri-Job trotz dieser negativen Aspekte so viel Spaß?

    Martinet: Klar, es gibt es Sprüche wie "Schiri, was pfeifst du für ne Scheiße?" Das gehört dazu. Da braucht es eine gewisse Fähigkeit, das an sich abprallen zu lassen - und manchmal auch einen kleinen Konter. Ansonsten hatte ich da noch keine größeren Probleme. Aber für mich ist es ein super Hobby. Du machst Sport, hast dabei Kontakt mit unterschiedlichsten Menschen und kriegst einen guten Taschengeld-Zuschuss. Der steht für mich nicht im Vordergrund, aber es wäre gelogen zu sagen, dass man den nicht gerne mitnimmt. Ich kann mich als Mensch weiterentwickeln. Ich finde, man wächst daran. Es ist ein absolut geiles Gesamtpaket. Wie ich schon sagte: Ich könnte es mir nicht mehr ohne vorstellen.

     

    Stand: 06. Mai 2023 - Hier geht es zur News.

  • Drei FVM-Schiedsrichter*innen treffen Bundesliga-Kollegen aus dem Mittelrhein

    Drei FVM-Schiedsrichter*innen treffen Bundesliga-Kollegen aus dem Mittelrhein

    Die einen sind schon da, wo die anderen noch hinwollen! In Frankfurt nahmen die drei FVM-Schiedsrichter*innen Sarah Pickartz (Kreis Berg), Mia Schumacher (Kreis Berg) und Domenico Garofalo (Kreis Sieg) am Schiri-Sonderformat von „Der beste Tag“ teil.

    Zusammen mit 22 anderen Unparteiischen aus dem Amateurbereich wurden die drei FVM-Schiedsrichter*innen zum Event eingeladen und trafen auf dem DFB-Campus u.a. die Bundesliga-Schiedsrichter Daniel Siebert, Sascha Stegemann, Harm Osmers und Robert Hartmann sowie Bundesliga-Assistent Frederick Assmuth.

    Mit Sascha Stegemann, der für den 1.FC Niederkassel pfeift, und Frederick Assmuth vom SV Refrath war der FVM bei der DFB-Aktion auch aufseiten der Profi-Schiedsrichter stark vertreten.

    „Wir haben eine Führung über den Campus und ein Training mit den Elite-Schiris bekommen”, berichtet Domenico Garofalo, der im FVM-Gebiet Pflichtspiele bis zur Landesliga pfeift, begeistert. „Wir haben Viererteams mit jeweils einem Elite-Schiri gebildet und haben uns gemeinsam warmgelaufen. Danach haben wir zusammen Videosequenzen von Spielszenen beurteilt. Nach dem Mittagessen ging es mit kniffligen Situationen aus dem letzten Bundesligaspiel von Harm Osmers und Robert Hartmann weiter. Sie haben uns die Aktionen gezeigt und erklärt, wieso sie die Entscheidung so getroffen haben. Im Anschluss konnten wir uns bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit den Elite-Schiris austauschen. Das war ein schöner Tag, hat mich sehr gefreut dabei gewesen zu sein!”, zieht Domenico Garofalo ein freudiges Fazit.

    Die Sonderausgabe von „Der beste Tag“ für Schiedsrichter traf auf riesige Resonanz. Rund 1.200 aktive Amateur-Schiedsrichter*innen aus dem gesamten Bundesgebiet hatten sich beworben, die 25 Plätze wurden per Losverfahren vergeben. Die Maßnahme wurde passend zum "Jahr der Schiris", das der DFB zusammen mit dem Fußball-Verband Mittelrhein und allen Landesverbänden ausgerufen hatte, erstmalig durchgeführt.

    Nach Hause fuhren alle mit leuchtenden Augen und glücklichen Gesichtern. Darum ist für den DFB schon jetzt klar: Es wird nicht die einzige Schiri-Sonderausgabe von „Der beste Tag“ bleiben!


    Zum "Der beste Tag"

    Das Format „Der beste Tag" bietet normalerweise Jugendteams von Amateurvereinen die Möglichkeit, sich für einige Stunden wie echte Profis zu fühlen. Sie erhalten eine Führung durch den Campus und haben die Chance, eine Trainingseinheit mit Trainer*innen des DFB und prominenten Gästen zu erleben. Abgerundet wird das Programm mit einer gemeinsamen Pressekonferenz.

    So wie jüngst auch die Jugendliche vom SV Frömmersbach: Hier geht's zum Nachbericht.

     

    Stand: 28. April 2023 - Hier geht es zur News.

  • „Danke Schiri.“: FVM ehrt 25 Unparteiische

    „Danke Schiri.“: FVM ehrt 25 Unparteiische

    Rund 50.000 Schiedsrichter*innen sind Woche für Woche im Einsatz, damit 1,2 Millionen Fußballspiele in ganz Deutschland Jahr für Jahr stattfinden können. Für diese Leistung verdienen sie Respekt und Dank. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und der Fußball-Verband Mittelrhein (FVM) zeichneten daher im Rahmen der Aktion „Danke Schiri.“ 25 Schiedsrichter*innen der neun Fußballkreis im FVM aus – stellvertretend für alle Unparteiischen, die jede Woche Spiele leiten und damit ein ebenso wichtiger Teil des Fußballspiels sind wie die Mannschaften.

    In den drei Kategorien „Schiedsrichterinnen“, „Schiedsrichter U50“ und „Schiedsrichter Ü50“ wurden pro Kreis je ein Schiedsrichter bzw. eine Schiedsrichterin geehrt, zudem zeichnete der FVM je einen Landessieger bzw. eine Landessiegerin aus: Mia Schumacher (Kreis Berg), Michael Lorse (Kreis Euskirchen; U50) und Hans Kudrass (Kreis Sieg, Ü50) dürfen sich nun auf eine Ehrung des DFB in Frankfurt freuen.

    In der Niederlassung des DFB-Partners Das Örtliche, welches durch die Greven Medien verlegt wird, ehrten FVM-Vize-Präsident Hans-Christian Olpen und der Vorsitzende des Verbandsschiedsrichterausschuss Peter Oprei, gemeinsam mit dem DFB-Spitzenschiedsrichter Dominik Jolk sowie der Marketingleiterin der Greven Medien Kathleen Oswald die anwesenden Unparteiischen aus den Kreisen stellvertretend für alle Schiedsrichter*innen im Verbandsgebiet.

    „Euch gilt ein großer Dank für eure ehrenamtliche Leistung“ eröffnete Olpen sein Grußwort. „Ihr habt Euch sicherlich nicht das einfachste Hobby ausgesucht. Aber ein für den Fußball sehr wichtiges – denn ohne Schiedsrichter ist Fußball nur schwer vorstellbar“, so Olpen weiter.

    Oprei hob die Bedeutung der Veranstaltung hervor: „Wir ehren euch heute stellvertretend für alle Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter im FVM. Bitte nehmt diesen Dank mit in eure Kreise und gebt ihn an eure Kolleginnen und Kollegen weiter.“ Auch Oswald begrüßte alle Anwesenden und betonte: „Wir freuen uns, Gastgeber für eine solch tolle Veranstaltung sein zu können. Der Dank an die Schiedsrichter für ihren Einsatz ist mehr als verdient.“

    Zu Gast bei der Ehrung war auch DFB-Schiedsrichter Dominik Jolk, der als Schiedsrichter-Assistent in der 2. Bundesliga auf dem Platz steht. Er ließ es sich nicht nehmen, den Kolleginnen und Kollegen zu danken und beantwortete anschließend alle Fragen der Anwesenden zu seiner Tätigkeit im DFB.

    Eine Sonderehrung erhielt Vedat Mutlu (Kreis Köln). In der Saison 2021/2022 hatte Vedat Mutlu als Schiedsrichter insgesamt 258 Spielleitungen übernommen, damit die mit Abstand meisten Spiele im FVM sowie auf WDFV-Ebene gepfiffen und sogar bundesweit die drittmeisten Spielansetzungen angenommen.

     

    Folgende Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter wurden geehrt:

    Schiedsrichterinnen: Andreia Ferreira Ribeiro (Kreis Köln), Hedda Vaassen (Kreis Bonn), Meike Frank (Kreis Sieg), Mia Schumacher (Kreis Berg), Lisa Reinecke (Kreis Euskirchen), Larissa Hensen (Kreis Rhein-Erft), Lana Nuth (Kreis Heinsberg)

    U50-Schiedsrichter: Vedat Mutlu (Kreis Köln), Sascha Zink (Kreis Bonn), Tobias Esch (Kreis Sieg), Jason Vor (Kreis Berg), Michael Lorse (Kreis Euskirchen), Malte Christoph (Kreis Rhein-Erft), Sefa Can Ezgin (Kreis Aachen), Tobias Mielke (Kreis Düren), Tom Eisentraut (Kreis Heinsberg)

    Ü50-Schiedsrichter: Herbert Kreuser (Kreis Köln), Thomas Scheffel (Kreis Bonn), Hans Kudrass (Kreis Sieg), Rainer Richerzhagen (Kreis Berg), Gregor Teuber (Kreis Euskirchen), Matthias Eschweiler (Kreis Rhein-Erft), Dirk Ryssen (Kreis Aachen), Guido Hilgers (Kreis Düren), Theo Meissner (Kreis Heinsberg)

    Zur Ehrung „Danke Schiri“

    Ausgezeichnet werden Schiedsrichter*innen, die im Amateurbereich bis einschließlich zur Regionalliga bzw. höchstens in der 2. Frauen-Bundesliga pfeifen. Ausschlaggebend für die Ehrung sind Kriterien wie Engagement in der Gruppe, Unterstützung für junge Schiedsrichter*innen, Einsatz in der Werbung neuer Schiedsrichter*innen oder soziales Engagement.

     

    Stand: 13. März 2023 - Hier geht es zur News.

  • Wie werde ich Schiedsrichter*in? – Die Ausbildung im Überblick

    Wie werde ich Schiedsrichter*in? – Die Ausbildung im Überblick

    Rund 50.000 Schiedsrichter*innen  sind Woche für Woche im Einsatz, damit 1,2 Millionen Fußballspiele in ganz Deutschland Jahr für Jahr stattfinden können. Insgesamt ca. 2.000 Unparteiische sind auf den Plätzen des FVM unterwegs und sorgen als Teil des Amateurfußballs für den regelkonformen Ablauf aller Spiele. Ihnen kommt dabei eine zentrale Rolle zu: Sie sorgen für den regelkonformen Ablauf des Spiels und damit für einen fairen sportlichen Wettkampf. Um dieser Aufgabe gerecht werden zu können, sind fundierte Regelkenntnisse und körperliche Fitness unabdingbar.

    Um als Schiedsrichter*in auf dem Spielfeld eine gute Leistung zu erbringen, bedarf es einer regeltechnischen Ausbildung. Einige Regeln sind den Interessierten, bspw. weil sie selbst aktiv Fußball spielen oder gespielt haben, bereits bekannt. Das Regelwerk umfasst jedoch zahlreiche Regelungen, die den meisten Anwärter*innen bis dahin unbekannt waren und so oftmals überraschen. Auf dem Feld ist ein fundiertes Regelwissen jedoch unumgänglich, da in der entscheidenden Situationen alle Augen auf die Schiedsrichter*innen gerichtet sind und diese regelkonforme Entscheidungen treffen müssen – auch wenn die Situation undurchsichtig oder außergewöhnlich ist.

    Daher absolvieren Schiedsrichter*innen Anwärtlehrgänge, die sie auf die bevorstehenden Aufgaben vorbereiten. Diese Lehrgänge finden dezentral in den einzelnen Kreisen des Verbandsgebietes statt. Sie umfassen je nach Kreis zwischen 4 und 6 Ausbildungstagen mit ca. 30 Lehreinheiten á 45 Minuten. Für die Ausbildung ist ein Alter von mind. 14 Jahren erforderlich. Die Anwärterlehrgänge werden durch den Einsatz verschiedener Medien möglichst interaktiv gestaltet, bspw. durch die Analyse und Diskussion aktueller Videoszenen aus den Bundesligen.

    Neben der Theorie ist auch eine praktische Einheit Bestandteil der Ausbildung. Gleichermaßen setzt sich die abschließende Anwärterprüfung entsprechend der DFB Prüfungsordnung aus einer theoretischen und einer praktischen Prüfung zusammen. Letztere besteht aus einer Laufeinheit während des Lehrgangs, alternativ der Teilnahme an der zeitnah stattfindenden Leistungsprüfung in den jeweiligen Kreisen. Die theoretische Prüfung besteht aus einer kurzen mündlichen sowie einer schriftlichen Prüfung. Diese besteht aus einem 30 Fragen umfassenden Regeltest, der einen Querschnitt aller Regeln beinhaltet. Für den Einsatz als Schiedsrichter*in ist das Bestehen der Prüfung erforderlich.

    Die Ausbildung erfolgt i.d.R. im eigenen Kreis. Nach Absprache kann auch die Teilnahme an einem Lehrgang in einem anderen Kreis erfolgen, bspw. bei terminlichen Verhinderungsgründen.

     

    Stand: 09. März 2023 - Hier geht es zur News.

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