Gemeinsam Fußball

Amateurfußball, das bedeutet für viele Menschen in erster Linie Freude und Spaß am Spiel, aber vor allem auch Miteinander.

Gemeinsam mit Mitspieler*innen, Gegner*innen und Schiedsrichter*innen auf dem Platz zu stehen und der eigenen Leidenschaft für den Fußballsport nachzugehen, darauf kommt es an.

Ein fairer und toleranter Umgang miteinander ist dabei von elementarer Bedeutung und die Grundlage jeglicher Handlung, nicht nur in unserem Alltag, sondern selbstverständlich auch rund um den Fußballplatz –  unabhängig von Sexualität, Herkunft, Religion, Hautfarbe, Geschlecht oder auch Alter der einzelnen Beteiligten.

Das Bewusstsein dafür, dass ein Mannschaftssport ohne Mitspieler*innen, ein sportlicher Vergleich ohne Gegner*innen und die unparteiische Leitung einer Partie mit verbindlichen Spielregeln ohne Schiedsrichter*innen, nicht stattfinden könnte, bildet die Basis dieses sportlichen Miteinanders.



FVM-Standpunkt zu Gewalt, Diskriminierung und Extremismus im Fußballsport

Der Fußball-Verband Mittelrhein ist weltoffen und steht für Integration, Inklusion, Vielfalt, Gleichbehandlung und Gemeinschaft. Wir dulden keinerlei Gewalt, Diskriminierung oder Beleidigung aufgrund von Herkunft, Nationalität, Religion, Weltanschauung, Alter, Geschlecht, Behinderung oder sexueller Identität. Wir treten rassistischen, verfassungs- und fremdenfeindlichen Bestrebungen und anderen diskriminierenden oder menschenverachtenden Verhaltensweisen sowie jeder Form von Gewalt im Zusammenhang mit dem Fußballsport entschieden entgegen.

Dies ist ausdrücklich in der Satzung des FVM verankert und wird durch den 2019 im Beirat einstimmig verabschiedeten FVM-Standpunkt „Gewalt, Diskriminierung und Extremismus im Fußballsport“ untermauert. Fußball ist eine Sprache, die Menschen unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Glauben oder ihrer Hautfarbe verbindet. In vielen Gesellschaften ist auch Rassismus noch immer ein Problem, und es gibt immer noch Vorurteile und Stereotypen, die über bestimmte Gruppen verbreitet werden. Der FVM als ein Ort der Einheit und der Zusammenarbeit möchte Gewalt und Diskriminierung entgegenwirken und über den Fußball aktiv dabei helfen, diese Themen zu diskutieren und ein Bewusstsein dafür zu schaffen.

Hier finden Sie den ausführlichen FVM-Standpunkt.


Gewaltprävention

Um das friedliche Miteinander auf dem Sportplatz zu stärken, hat der FVM eine Reihe gewaltpräventiver Maßnahmen entwickelt. Die Maßnahmen sind Bestandteil eines Kataloges, den der FVM-Arbeitskreis Gewaltprävention auch in engem Austausch mit seinen Gremien und Vereinen erarbeitet hat.

Im Nachfolgenden werden die einzelnen FVM-Maßnahmen zur “Gewaltprävention” einmal näher vorgestellt:


Zentrale Anlaufstelle für Gewalt-, Diskriminierungs- und Extremismusvorfälle

Auch wenn die allermeisten Spiele fair ablaufen: Es kommt leider auf unseren Fußballplätzen auch immer wieder zu verbalen oder körperlichen Gewaltvorfällen.

Seit dem 1. Januar 2020 erfasst die zentrale Anlaufstelle für Gewalt-, Diskriminierungs- und Extremismusvorfälle des WDFV alle Konflikte, die sich im Amateurfußball in NRW ereignen. Die Meldungen werden gebündelt und in Rücksprache mit dem jeweiligen Landesverband bearbeitet. Die Anlauf stelle bildet die Schnittstelle zu den drei Landesverbänden und externen Partnern, um für den Fußball präventiv und reaktiv agieren zu können. Fvm.de hat die zentralen Fragen und Antworten zusammengestellt.

Hier geht es zur zentralen Anlaufstelle für Gewalt-, Diskriminierungs- und Extremismusvorfälle des WDFV.

  • Warum gibt es die Anlaufstelle?

    Warum gibt es die Anlaufstelle?

    Trotz Fair-Play-Förderung und verschiedenen Präventionsmaßnahmen kommt es bei Fußballspielen im Amateurbereich – so wie in anderen gesellschaftlichen Bereichen – zu Gewaltvorfällen unterschiedlicher Art und Intensität. Auch wenn die allermeisten Spiele vernünftig und ohne Vorkommnisse gespielt werden: Jeder Gewaltvorfall ist einer zuviel! Damit zielgerichtet Maßnahmen eingeleitet werden können, ist es wichtig, einen Überblick über die Geschehnisse auf den Fußballplätzen zu erhalten. Im gesamten Bundesgebiet gibt es solche Anlaufstellen. Die WDFV-Anlaufstelle bündelt die Meldungen für NRW.

  • Wie sieht die Arbeitsweise der Anlaufstelle aus?

    Wie sieht die Arbeitsweise der Anlaufstelle aus?

    Die Spielberichte aller Spiele in Nordrhein-Westfalen werden am Werktag danach analysiert. Die Spielberichte, bei denen Schiedsrichter*innen den Haken bei „besondere Vorkommnisse“ gesetzt haben, werden genauer betrachtet und in Absprache dann auch weiterverfolgt. Die korrekte Meldung von Vorfällen im Spielbericht ist von besonderer Bedeutung. Daher werden die Schiedsrichter*innen vor Saisonbeginn dafür sensibilisiert. Darüber hinaus kann jeder Vorfall der mit Gewalt, Diskriminierung oder Extremismus in Verbindung steht, der Anlaufstelle gemeldet werden. Dies ist auch außer halb der Meldung im Spielbericht möglich. Neben der Erfassung und Analyse der Vorfälle ist es die Hauptaufgabe der Anlaufstelle, den Vereinen Unterstützungsangebote und Hilfestellungen an die Hand zu geben sowie bei Konflikten zu vermitteln.

  • Wann und wie kann ich mich bei der Anlaufstelle melden?

    Wann und wie kann ich mich bei der Anlaufstelle melden?

    Wenn Sie etwas wahrgenommen haben, dass auf oder neben dem Spielfeld geschehen ist, können und sollen Sie eine solche Meldung abgegeben. Es spielt dabei keine Rolle, ob Sie selbst betroffen sind, selbst zum*r Täter*in geworden sind, oder als außenstehende Person etwas beobachtet haben. Sie können per E-Mail oder über ein Formular auf der Homepage des WDFV Kontakt zur zentralen Anlaufstelle aufnehmen. Die Anfrage wird selbst verständlich vertraulich behandelt.

  • Was passiert, nachdem ich mich bei der Anlaufstelle gemeldet habe?

    Was passiert, nachdem ich mich bei der Anlaufstelle gemeldet habe?

    Sie bekommen zunächst die Mitteilung, dass Ihre Anfrage eingegangen ist. Daraufhin folgt abhängig von der Sachlage eine zeitnahe Kontaktaufnahme. Im nächsten Schritt wird für eine weitere Bearbeitung die Zuordnung zum*r zuständigen Akteur*in vorgenommen. Dies können bspw. Netzwerkpartner, Konflikt-Coaches, eine Ansprechperson im jeweiligen Kreis oder auch die Sportgerichte sein. Die meldende Person erhält, ebenfalls je nach Sachlage, eine entsprechende Rückmeldung nach Abschluss des Prozesses.

  • Mit welchem Partner arbeitet die Anlaufstelle zusammen?

    Mit welchem Partner arbeitet die Anlaufstelle zusammen?

    Die Anlaufstelle befindet sich stets im Austausch mit Kooperations- und Netzwerkpartnern. Aktuell arbeitet sie beispielsweise mit der mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus und dem Landessportbund NRW zusammen.

  • Wie ist die WDFV-Anlaufstelle an die Strukturen des FVM angebunden?

    Wie ist die WDFV-Anlaufstelle an die Strukturen des FVM angebunden?

    Die Anlaufstelle arbeitet eng mit dem FVM-Arbeitskreis Gewaltprävention zusammen. Der AK Gewaltprävention erhält eine Übersicht der Vorfälle am Mittelrhein. Die weitere Bearbeitung der gemeldeten Vorfälle erfolgt in kontinuierlicher Abstimmung.


Mehr zu Gewaltprävention im FVM


Fußball Verein(t) gegen Rassismus

Ziel des Pilotprojekts ist die Stärkung des Bereiches Gewaltprävention sowie der weitere Ausbau eines wirksamen Sportnetzwerkes gegen Diskriminierung und Rassismus.

Fußball verbindet Menschen, ist weltoffen und steht für Integration, Inklusion, Vielfalt, Gleichbehandlung und Gemeinschaft und duldet keinerlei Gewalt, Diskriminierung oder Beleidigung. Auf Basis dieser Grundsätze werden bis nach der Europameisterschaft 2024 im Rahmen des Projektes „Fußball Verein(t) gegen Rassismus“ unterschiedliche Maßnahmen entwickelt und durchgeführt. Zudem werden wirksame Netzwerke aufgebaut, die die Bekämpfung von Rassismus und Diskriminierung im Fußball zum Ziel haben. Der Fußball-Verband Mittelrhein ist hierbei in enger Zusammenarbeit mit Viktoria Köln einer von vier Pilotstandorten im DFB.

Im Rahmen des Projektes „Fußball Verein(t) gegen Rassismus“ setzt der FVM zusammen mit Viktoria Köln auf regionaler und kommunaler Ebene folgende Ziele um:

  • die Anti-Diskriminierungs-Netzwerke ausbauen
  • die Präventions- und Bildungsarbeit bündeln und forcieren
  • das Beschwerdemanagement über die Anlaufstellen etablieren und bundesweit bekannt machen

Diese Maßnahmen werden von der DFB-Abteilung „Gesellschaftliche Verantwortung und Fanbelange“ begleitet und vom Bundesministerium des Inneren gefördert.
 

Der FVM arbeitet eng mit der zentralen Anlaufstelle für Gewalt-, Diskriminierungs- und Extremismusvorfälle des WDFV zusammen. Hier werden Gewalt- und Diskriminierungsvorfälle in ganz NRW zentral erfasst, parallel zur Sportgerichtsbarkeit weitergehend bearbeitet sowie Kontakt zu den beteiligten Vereinen und Personen aufgenommen.

  • Die Amateurvereine und der FVM verein(t) mit Viktoria Köln?

    Die Amateurvereine und der FVM verein(t) mit Viktoria Köln?

    Die Strahlkraft des lokalen Profivereins Viktoria Köln wird im Projekt gezielt dazu genutzt, um mit Aufmerksamkeitskampagnen, Sensibilisierungs- und Bildungsangeboten viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu erreichen, insbesondere auch diejenigen, die durch klassische Bildungsangebote nicht angesprochen werden. 

    Ein weiterer Fokus des Projekts liegt darauf, allgemeine Standards für ein diskriminierungsfreies Stadionerlebnis zu entwickeln und zu implementieren. Diese umfassen beispielsweise ein Awareness-Konzept im Stadion, Meldewege für Rassismus- und Diskriminierungsvorfälle sowie Nachsorgeangebote für Betroffene.

    Im Amateurbereich sollen die Anlaufstellen für Gewalt- und Diskriminierungsvorfälle bekanntgemacht sowie die Ansprechpersonen qualifiziert werden, damit gemeldete Vorfälle qualitativ hochwertig bearbeitet werden und Betroffene die nötige Unterstützung erhalten.

  • Warum ist ein stabiles Netzwerk gegen Rassismus so wichtig?

    Warum ist ein stabiles Netzwerk gegen Rassismus so wichtig?

    Der Aufbau eines kompetenten Netzwerks gegen Rassismus und Diskriminierung stellt den ständigen Erfahrungs- und Wissensaustausch zwischen den Akteur*innen aus Sport und Zivilgesellschaft sicher und kann positive Veränderungen in der Zivilgesellschaft bewirken. Die im Rahmen des Projekts gewonnenen Erkenntnisse können auf andere Standorte und Veranstaltungen (z. B. Wettkämpfe der Teams in anderen Sportarten des Vereins) ausgeweitet werden. 

  • Wie kann eine Bildungsmaßnahme im Rahmen des Projektes aussehen?

    Wie kann eine Bildungsmaßnahme im Rahmen des Projektes aussehen?

    Im Rahmen des Projekts luden der FVM und Viktoria Köln am 14. November 2022 sowohl Vertreter*innen von Amateurvereinen als auch alle Jugendspieler*innen des Drittligisten zu einem Bildungsabend zum Thema Rassismus und Diskriminierung ins „Cinenova“-Kino in Köln ein. Erst schauten sich zahlreiche Jugend-Teams den Film „Schwarze Adler“ an, anschließend diskutierten sie mit Ex-Profi Jimmy Hartwig über das Thema. Hier geht es zur News.

    Da Viktoria Köln Jugendlichen aus 30 verschiedenen Nationen ein Zuhause bietet und der Migrationsanteil über 70 Prozent beträgt, konnten sich viele Spieler*innen mit Jimmy Hartwig und den von ihm dargestellten Diskriminierungsbeispielen identifizieren. Sie wurden im Rahmen eines gelassenen Filmeabends ermutigt, nicht einfach wegzuhören und auf die Anlaufstelleaufmerksam gemacht.   

Projekt-Koordinierung „Fußball Verein(t) gegen Rassismus“

Nicole Martins Moiteiro
Sövener Str. 60
53773 Hennef
E-Mail: nicole.moiteiro(at)fvm.de

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