Grenzenlose Euphorie nach dem Derbysieg

Mit einem 3:2 (2:1)-Erfolg beim Regionalliga-Spitzenreiter FC Viktoria Köln macht Drittligist Fortuna Köln den Einzug ins Halbfinale des Bitburger-Pokals klar.

Grenzenlose Euphorie nach dem Derbysieg

Nach dem Abpfiff dauerte es nur wenige Augenblicke, ehe sich die Spieler des Drittligisten Fortuna Köln vor der Tribüne der Gegengerade einfanden, um voller Euphorie mit ihren Fans einen besonderen Sieg zu feiern. Sie hatten es geschafft. Nach 90 packenden Minuten war das Derby beim Regionalliga-Spitzenreiter FC Viktoria Köln mit 3:2 (2:1) gewonnen und damit den Einzug ins Halbfinale des Bitburger-Pokals perfekt. „Jetzt wollen wir den Pott in die Südstadt holen“, sagte ein beseelter Fortuna-Kapitän Hamdi Dahmani, während hinter ihm die Anzeigentafel die wichtigsten Zahlen des Abends mit rotem Licht in die Kölner Nacht strahlte: 2:3 stand dort - ein Ergebnis, das Viktoria-Trainer Patrick Glöckner kaum fassen konnte. „Wir waren eindeutig die bessere Mannschaft und haben das Spiel gemacht. Umso ärgerlicher ist es, dass wir uns nicht belohnt haben“, sagte der 42-Jährige. Sein Pendant im Fortuna-Dress, Tomasz Kaczmarek, war indes überglücklich:„Wir sind der strahlende Sieger, das tut natürlich gut. Aber die Viktoria hat einen geilen Fight geliefert. Es war ein geiles Spiel, es hat richtig Spaß gemacht.“

Dies galt aus seiner Sicht zweifellos auch schon für die zwölfte Minute: Viktoria-Akteur Sebastian Wimmer hatte sich gut 30 Meter vor dem eigenen Tor den Ball abluchsen lassen. Dann ging es schnell und schließlich schloss Fortuna-Kapitän Hamdi Dahmani nach Vorlage von Okan Kurt zum Führungstreffer ab. Das Tor zeigte Wirkung. Die Gastgeber benötigten einige Minuten, um sich zu sammeln. Erst eine Viertelstunde später war der Rückschlag verdaut. Nun spielte fast nur noch der FC Viktoria. Sven Kreyers erster Abschluss ging aber vorbei (26.), sein zweiter knapp übers Tor (33.). Auch Kevin Holzweiler verfehlte sein Ziel (35.). Als dann Mike Wunderlichs Freistoß an die Latte knallte, atmete die Fortuna-Bank aber ein letztes Mal durch (39.). Denn eine Minute später erzielte Kreyer schließlich mit einem abgefälschten Schuss doch den Ausgleich. Dennoch ging es für die Viktoria-Spieler ohne Euphorie in die Kabine. Nach einer Ecke für die Gäste verlängerte ausgerechnet der Torschütze den Ball unfreiwillig per Kopf ins eigene Tor und beendete so eine ereignisreiche erste Hälfte (45.+1).

So turbulent konnte es nicht weitergehen. Und tatsächlich blieb die Partie nach Wiederanpfiff lange Zeit ohne große Chancen. Fortuna verteidigte nun konzentrierter und dem Viktoria-Angriff fehlten Raum, Tempo und Ideen. Da es auch den wenigen Kontern der Fortuna an Präzision mangelte, blieb es aber spannend. Und wirklich, die Highlights waren noch nicht gezählt. Fünf Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit traf Wunderlich aus zwölf Metern Tordistanz zum 2:2 und stieß so die Tür zur Verlängerung auf. Doch Bone Uaferro stieß wieder zu. Im Anschluss an einen Eckball landete der Ball vor seinen Füßen und der Fortuna-Verteidiger traf aus kurzer Entfernung zum entscheidenden 3:2 (90.+1). „Ich habe keine Ahnung, wie ich genau an den Ball gekommen bin. Ich habe nur versucht, ihn irgendwie reinzumachen“, sagte der Matchwinner. „Wir hatten nach den Niederlagen in der Vergangenheit noch etwas gutzumachen in den Derbys, das ist uns gelungen. Wenn wir jetzt die Chance bekommen, einen Titel zu holen, wollen wir sie nutzen. Aber erstmal müssen wir natürlich überhaupt ins Finale kommen“, sagte Uaferro.

Die Fortuna, die letztmals 2013 in Bonn den Cup gewann, ist mit dem Erfolg im Derby dem Regionalligisten Alemannia Aachen und den beiden Mittelrheinligisten 1. FC Düren und FC Wegberg-Beeck in die Vorschlussrunde (20. April) gefolgt. Das Endspiel findet erneut im Rahmen des bundesweiten Finaltags der Amateure am 25. Mai im Bonner Sportpark Nord statt. Der Gewinner zieht in den DFB-Pokal ein.

FC Viktoria Köln: Patzler - Koronkiewicz, Reiche, Willers, Lang (90.+2 Bunjaku), Saghiri, Wimmer, Holzweiler, Wunderlich, Handle (81. Golley), Kreyer.

SC Fortuna Köln: Rehnen - Ernst, Kyere, Uaferro, Kurt, Bröker, Eberwein, Brandenburger, Scheu (72. Pintol), Dahmani (82. Komolong), Schiek (76. Ceylan).   
Tore: 0:1 Dahmani (12.), 1:1 Keyer (40.), 1:2 Kreyer (ET, 45.+1), 2:2 Wunderlich (85.), 2:3 Uaferro (90.+1).
Zuschauer: 4100.

Auslosung der Halbfinal-Paarungen live bei Facebook

Am Mittwoch, 27. März, überträgt der FVM ab 19.00 Uhr live auf Facebook die Auslosung der Halbfinal-Paarungen des Bitburger-Pokals der Herren. Markus Müller, Pokalspielleiter und Vorsitzender des Verbandsspielausschusses, leitet die Ziehung, Losfee ist Dominik Jolk, Schiedsrichter-Assistent in der 2. Bundesliga sowie Vertreter der jungen Generation im FVM-Präsidium. Die Partien sind planmäßig für den 20. April angesetzt.

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