Kreis Rhein-Erft

Wachablösung in Köln - Viktoria Köln und Fortuna Köln tauschen die Ligen

Viktoria Köln ist in der 3.Liga - Aufstieg mit dem letzten Matchball wahr gemacht - Fortuna Köln muss in die Regional-Liga West

Wachablösung in Köln - Viktoria Köln und Fortuna Köln tauschen die Ligen

Mike Wunderlich trifft und der Jubel kannte keine Grenzen. Jetzt ist die Viktoria die Nummer zwei in der Stadt, denn die Fortuna aus Köln geht den bitteren Gang in diese Regional-Liga aus der Viktoria im verflixten siebten Jahr entflohen ist.

In den bisher sechs Anläufen schafften es die Viktorianer nicht, einmal scheiterten sie erst in der Relegation, 2016/2017, damals gegen Carl Zeiss Jena, dort entschied am Ende die Auswärts-Tor-Regel.

Doch jetzt ist es Amtlich und nicht mehr Aufzuhalten. Mit dem 1:0 (0:0) Sieg über die zweite von Borussia Mönchengladbach mit Ihrem Trainer Arie van Lent, haben es die Höhenberger endlich geschafft und ziehen in den bezahlten Profifußball ein, die Dritte Liga.

Eher Ängstlich fingen beide Teams den letzten Spieltag an. Doch der Gast vom Niederrhein setzte kleinere Nadelstiche, bei Viktoria war meist am 16 er Ende. Den ersten wirklichen Torschuss setzte in Minute 16 Viktorias Timm Golley. Dann das Zwischenergebnis aus Oberhausen. Sie gehen mit 1:0 (14.Minute) in Führung, Torschütze hier war Cihan Özkara und Viktoria raus aus dem Aufstiegstraum. Doch die Antwort vom SC Verl lässt nicht lange auf sich warten. In der 32.Minute ist alles wieder beim alten, Aygün Yilderim trifft für Verl zum 1:1. Viktoria somit wieder in Liga 3.

Fazit von Halbzeit eins: Borussia lauert, hat Chancen und ist meist immer einen Schritt schneller am Ball. Viktoria muss besser werden.

Das sollte sich in Durchgang zwei fast Schlagartig ändern. Wie Ausgewechselt kommt Viktoria aus der Kabine. Mike Wunderlich hatte das 1:0 (51.Minute) auf dem Fuß, doch Torhüter Moritz Nicolas klärt. Zwischenzeitlich trudelte ein neuer Zwischenstand aus Oberhausen in Köln ein, Verl macht nicht das 1:2, sondern RWO sorgt dafür, Eigentor von Mike Jordan in Minute 47. Zu diesem Zeitpunkt war Viktoria fest in der 3.Liga. Dann der wohl Spielentscheidende Wechsel bei der Viktoria aus Köln. Trainer Jürgen Kohler nahm Albert Bunjaku raus, er hatte den Gegner quasi Totgelaufen. Und das sollte Sven Kreyer jetzt auch machen. Und er fügte sich gleich bestens ein in die Partie, er zog einfach mal ab. Fortan spielte hier fast nur noch Schwarz-Rot, Viktoria Köln. Ein kleiner Blick nach Oberhausen verrät, alles beim alten, immer noch 1:2 für den SC Verl. Spannung machte sich bei den 3.570 Zuschauern breit, man klatschte und feuerte die Viktoria nach vorne.

Dann die alles Entscheidende Minute 66, als der Kapitän Mike Wunderlich den Ball auf den Punkt zurecht legte. Schiedsrichter Nico Fuchs hatte ein Foul an Kevin Holzweiler gepfiffen. Der Sohn des Sportdirektors verlud den Torhüter des Gastes und netzte souverän ein. Seine Mitspieler mussten Ihn aber dann Einfangen, denn er lief sofort durch zu seinem Vater. Das erlösende 1:0 für die Hausherren war wie eine Erlösung und Balsam auf die Seele vieler Fans im Stadion. Der Gast aus Gladbach nun geschockt, ein einfacher Ball geht über die VIP Tribüne. Und die Zuschauer feuern weiterhin unermüdlich an.

Noch 17 Minuten bis zum Aufstieg. Weil Verl immer noch mit 1:2 in Oberhausen führt. Da legt Viktoria Köln fast nach, Timm Golley zwingt Gladbachs Schlussmann Moritz Niclas zu einer Glanzparade. Die beste Nachricht kam dann aus Oberhausen über den Live-Ticker. Der SC Verl machte das 1:3 (Daniel Detlef Hammel, 72.Minute) . Doch die Elf vom Niederrhein legte jetzt plötzlich nochmal ein paar Kohlen auf und tauchte mehrmals vor dem Tor der Viktorianer auf, doch Sebastian Patzler war Herr der Lage. Und nach 93 Minuten hatte das Schiedsrichter-Trio Nico Fuchs, Peter Bonczek und Francisco Lahora Chulian dann auch genug gesehen und ließ den Feierlichkeiten Einhalt gewähren. Der Jubel kannte keine Grenzen. Wenn auch in Oberhausen das Ergebnis auf 3:3 endete, war der Drops gelutscht und Viktoria Köln darf sich nun stolz Dritt-Ligist nennen.

Die Stimmen zum Spiel:

Arie van Lent, Borussia Mönchengladbach II sagte:

“Der Elfmeter war ein bisschen Getümmel im 16er den man vielleicht hätte geben können. Es ist ja heute Gott sei Dank nicht Entscheidend gewesen. Viktoria war Aufgrund der zweiten Halbzeit die bessere Mannschaft und auch eben dieses eine Tor. Man freut sich aber zu sehen, wie es ein guter Kollege geschafft hat sein Team nach oben zu bringen. Und wenn man fast eine ganze Saison oben steht, dann ist es auch Hochverdient“.

Sven Kreyer, Viktoria Köln:

“Ich habe einfach nochmal versucht Schwung rein zu bringen, den Ball irgendwie nach vorne zu kloppen um einfach das Tor zu erzwingen“.

Mike Wunderlich, Viktoria Köln sagte:

“Die erste Halbzeit wo wir nicht im Spiel waren haben Sie wahrscheinlich auf den Aschenplatz geschaut. Wir standen Enorm unter Druck. Egal was Ihr schreibt, Wir sind Viktoria und Aufgestiegen“.

Sein Vater, Sportdirektor Franz Wunderlich sagte:

“Ich bin Stolz und auch erleichtert. Es war schon ein wahnsinniger Druck auf dem Kessel hier die letzten Wochen. Das die Mannschaft fast aus dem Ruder gelaufen ist, war ein Mentales Problem. Und das war in der letzten Woche die Hauptaufgabe den Jungs ein wenig die Spannung weg zu nehmen. Und da hatten Wir mit Jürgen Kohler einen Erfahrenen Spieler und mit Roland Koch einen perfekten Assistenten. Mit Patrick Glöckner hatten Wir ein gutes Jahr, auch Ihm gebührt der Dank am heutigen Tage. Es gibt noch zwei Sachen, einmal muss ich RWO ein Riesen Kompliment machen, es ist Unfassbar was diese Mannschaft vor allem in der Rückrunde geleistet hat. Ich musste mich zwar manchmal über die Sprüche von Trainer Mike Terranova ärgern, aber im Endeffekt hat er alles richtig gemacht. Und zum SC Verl muss man sagen das es einfach nur Überragend ist, was dieses Team, obwohl es um nichts mehr geht, sich reingehauen hatte, toller Fair Play Gedanke. Jürgen Kohler bleibt Trainer der U-19. Alles andere ist jetzt erst einmal Sekundär. Und jetzt muss man uns auch Eingestehen das Wir, bei allem Respekt vor Journalisten, jetzt einfach mal 48 Stunden feiern wollen“.

Der Mann des Aufsteigs, Interims-Trainer Jürgen Kohler sagte:

“Wir haben aufgrund der zweiten Halbzeit das Spiel verdient gewonnen. Da haben Wir richtig guten Fußball gespielt. Großes Kompliment an unser Publikum, es hat die Mannschaft Sensationell unterstützt. Großes Kompliment an mein Trainer-Team, da vor allem auch an meinen Mentor, Roland Koch, bei dem ich sehr viel gelernt habe in der Zeit wo ich bei der Viktoria bin. Und auch ein großes Dankeschön an den kompletten Vorstand, der uns das Vertrauen gegeben und geschenkt hat. Und das Allergrößte Kompliment natürlich an meine Mannschaft, die überragend gespielt hat in der zweiten Halbzeit. Glückwunsch aber auch an Patrick Glöckner, es hat alles gepasst und jetzt kann der Verein in Ruhe wachsen. Ich freue mich für alle Spieler, die heute alles reingehauen haben. Übrigens, Ich war heute um 15:50 Uhr in der Kabine“.

Roland Koch, Co-Trainer, sagte noch:

“Fußball ist ein Spiel das viel mit Psychologie zu tun hat. Und es war wichtig die Mannschaft nochmal in so eine Situation zu bringen aus der sie Kraft und Energie schöpft und mit vollem Bewusstsein auf den Platz geht. Diese Spiel, diese 3 Punkte bleiben bei uns, bei der Viktoria. Und das haben Wir nach 5 Tagen schwerer Arbeit gemeinsam hinbekommen. Und jetzt müssen Wir die Meisterschaft feiern, bevor Wir an etwas anderes Denken“.

Vielen Dank an alle Interview Partner.

Herzlichen Glückwunsch an Viktoria Köln zum Aufstieg in die dritte Liga.

Autor: Heinz-Peter Jülich

Bilder: Heinz-Peter Jülich

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