Vereinsdialog in Rhein-Erft – eine lebhafte Diskussion mit der SpVg Frechen 20

Vereinsdialog in Rhein-Erft – eine lebhafte Diskussion mit der SpVg Frechen 20

Zu einem Dialog rund um die aktuelle Situation der SpVg Frechen 1920 und vielen Fragen und Anregungen zu spannenden Themen kam es zwischen Vertretern des Vereins, des Verbands und dem Kreis Rhein-Erft. Anlass des Abends war der Masterplan Amateurfußball, der mit seinen Maßnahmen zum intensiveren Austausch in unserer Fußballfamilie aufruft.

„Wir möchten hier etwas bewegen, für eine aussichtsreiche Zukunft unseres Vereins, aber auch für den gesamten Amateurfußball“, betonte Sahin Yildirim, Vorsitzender der Spielvereinigung Frechen 1920, gleich zu Beginn des Gesprächs. Denn, so sehen es die Frechener-Vereinsvertreter, sollte zum einen der Spielbetrieb an einigen Stellen flexibler gestaltet werden. Nur so hat jeder Verein die Möglichkeit, seine individuellen Probleme zu bekämpfen und seine Zukunftsvorstellungen zu erreichen. Zum anderen muss sich in der Kommunikation unter den Amateurvereinen und zwischen den Vereinen zu ihren Fußballkreisen und dem Fußballverband einiges verbessern. Aber nun zunächst einmal eins nach dem anderen.

Die Spielvereinigung Frechen ist mit ihren zwei Seniorenmannschaften und den 13 Jugendteams zahlenmäßig gut aufgestellt. Hinzu kommen die optimalen Rahmenbedingungen rund um den Kurt-Bornhoff-Sportpark sowie eine junge und engagierte Vereinsführung. Die Vereinsziele werden von Anfang an klar auf den Tisch gelegt: In den kommenden Jahren soll die Spielvereinigung im Rhein-Erft-Kreis sportlich die Spitze bilden. Dabei soll vor allem der Jugendbereich einen starken Fokus erhalten, indem aus der Masse, die schon zum jetzigen Zeitpunkt vorhanden ist, noch mehr Qualität herausspringt. Anders formuliert heißt das: Weg von den Kreisstaffeln, rauf in den Spielbetrieb auf Verbandsebene. Das sind individuelle Ansprüche, die bei weitem nicht jeder Amateurverein hat. Aber auch dafür ist das bundesweit durchgeführte Großprojekt „Masterplan“ zuständig – Gemeinsam Ansätze und Ideen entwickeln, wie ein Verein seine Ziele erreichen kann und wie Amateurfußballvereine in Deutschland unterstützt werden können.

Bleiben wir am Beispiel Entwicklung im Jugendbereich. Ein extrem wichtiges Thema für die gesamte Vereinsentwicklung. Denn, ohne einen gesunden Unterbau wird es immer schwerer, den Seniorenfußball aufrecht zu erhalten. Dass sich die demografischen Einflüsse auf den Rückgang der Kinder und Jugendlichen auch in Fußballmannschaften auswirken, erklärt sich schon beim Blick auf die deutsche Alterspyramide. Jedoch haben Fußballvereine Möglichkeiten, dem entgegenzuwirken und Jugendliche für ihren Verein zu gewinnen. Die Erweiterung des Vereinsangebots, Schul-Kooperationen oder Kooperationen mit KITAs sind dabei nur einige Lösungsansätze. Noch wichtiger sind qualifizierte TrainerInnen und Betreuer. Gutes Fußballtraining mit Spaß, Freude und Niveau sorgen für Aufmerksamkeit und möglichem Zustrom an Spielern.  Auch FVM-Geschäftsführer Dirk Brennecke erachtet die Qualifizierung im Verein als zielführend: „Qualifizierte Leute sind gute Argumente für den Verein und seine Vereinsarbeit“.

Das Thema Kommunikation zwischen Verein, Kreis und Verband wurde im Laufe des Abends ebenfalls munter diskutiert. Verschiedene Situationen aus der Vergangenheit und Gegenwart geben der Frechener-Vereinsführung das Gefühl, dass sich in diesem Bereich noch einiges tun muss. „Beispielsweise auf die Rahmenterminpläne für eine Saison haben wir Vereine keinen Einfluss und können auch nicht nachvollziehen, aus welchen Gründen der Fußball-Verband gewisse Termine anlegt“, erläuterte Filippo Naso, Geschäftsführer der Spielvereinigung und fuhr fort: „Auch die Verbandsstrafen und Ordnungsgelder fallen unmittelbar schon bei Kleinigkeiten an. Vielleicht sollte man neben Bestrafungen über mehr Belohnungsmöglichkeiten für Vereine nachdenken.“ Zustimmung gab es für die Anregungen und Wünsche vom Kreis und Verband. „Unser Ziel ist, den Gedanken ‘die von da oben entscheiden über die da unten‘ aus allen Vereins-Köpfen zu löschen. Im Gegenteil, wir freuen uns über Ideen und Verbesserungsvorschläge unserer Vereine zu allen Themen rund um den Fußball und haben dafür immer ein offenes Ohr“, so FVM-Vizepräsident Hans-Christian Olpen.  Die vielen Anregungen und Ideen des Abends, die zur Vereinsentwicklung beitragen sollen, wurden vom Verband, Kreis und auch von der SpVg Frechen 20 aufgenommen,. Sie werden in zukünftige Entwicklungsprozesse mit einfließen.

Abschließend hatte Hans-Christian Olpen viel Lob für die Vertreter aus Frechen: „Die vielen interessante Fragen und spannenden Tipps und Anregungen haben uns sehr erfreut und für eine lebhafte Diskussion gesorgt. Ich habe das Gefühl, dass der Verein es mit seinen Vorstellungen wirklich ernst meint und um die Umsetzung bemüht ist.“ Auch Sahin Yildirim hatte für die Gäste aus dem Kreis und dem Verband positive Worte: „Wir haben heute Vertreter des Verbandes kennengelernt, die ein offenes Bild abgegeben haben. Man merkt Ihnen an, dass sie sich um ihre Vereine kümmern.“

Teilnehmer:
SpVg Frechen : Sahin Yildirim (1. Vorsitzender), Micha Skorzenski (Trainer Senioren), Filippo Naso (Geschäftsführer), Andre Kalav (2. Vorsitzender), Philip Stäber

Fußballkreis Rhein-Erft: Walter Ley (Kreisvorsitzender)

FVM: Hans-Christian Olpen (Vizepräsident), Dirk Brennecke (Geschäftsführer), Timo Schmidt (Masterplan-Mitarbeiter)

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