FVM-Pokal der Frauen: Das Warten hat ein Ende

Im FVM-Pokal der Frauen steht die erste Runde an. Der SV Allner-Bödingen und Vorwärts SpoHo wollen ihrer Favoritenrolle gerecht werden, müssen aber auswärts ran und treffen dort auf motivierte Underdogs.

FVM-Pokal der Frauen: Das Warten hat ein Ende

Das Jahr ohne FVM-Pokal hatte beim SV Allner-Bödingen zumindest in einer Hinsicht etwas Gutes: die Vorfreude auf den Wettbewerb in dieser Spielzeit ist noch einmal gewachsen. „Nachdem wir uns zuletzt nicht qualifiziert hatten, sind wir nun unheimlich froh, wieder dabei zu sein“, sagt SV-Coach Mike Echternach. Dass seiner Mannschaft am Samstag eine weite Tour bevorsteht, stört ihn nicht. Vom heimischen Hennef im Südosten des Verbandsgebiets geht es nach Monschau-Konzen, also beinahe bis an die belgische Grenze. „Damit können wir gut leben“, sagt Echternach. Dafür sei die Aufgabe lösbar, schließlich gehe man als Mittelrheinligist favorisiert in den Vergleich mit dem Landesligisten. „Und ich sehe für meine Mannschaft durchaus die Möglichkeit, im Pokal noch eine Weile dabei zu sein“, sagt der Trainer. Von Überheblichkeit ist er jedoch meilenweit entfernt. Denn einerseits hat seine Mannschaft noch nie die zweite Runde des Pokals erreicht und andererseits erwartet er einen motivierten Gegner. Man werde die Aufgabe daher absolut ernsthaft angehen und mit der besten Elf auflaufen, kündigt er an. Zu dieser Formation zählen dann  wohl auch die beiden besten Offensivkräfte des Teams: die routinierte Anja Otterbach und Lacona Wickert. Letztere avancierte bislang in der Meisterschaft neben Christin Walther zur besten Torschützin des SV, der sich im Mittelfeld des Klassements etabliert hat. Wickert profitiert dabei auch von Erfahrungen, die sie in ihrer Zeit beim 1. FC Köln gesammelt hat. 22 Mal lief sie in der abgelaufenen Saison für die FC-Reserve in der Regionalliga auf und erzielte immerhin fünf Treffer. „Sie ist sicherlich sehr wichtig für uns“, sagt Echternach.

Beim Gastgeber muss man hingegen auf eine Säule im Team verzichten. Jana Lennartz fällt mit einem Kreuzbandriss noch lange Zeit aus. „Sie ist unsere Spielführerin und fehlt uns sehr“, sagt TV-Trainer Thomas Kreutz. Das Team wird nun Außenbahnspielerin Maike Greuel anführen (Sa., 17 Uhr, Sportpark Konzen). „Wenn wir unser Ziel erreichen und weiterkommen wollen, müssen wir es einfach als Mannschaft schaffen“, sagt Kreutz. Er traut seinem Klub, der seit Sommer 2015 in der Landesliga antritt, die Überraschung durchaus zu und hofft, dass seine Spielerinnen mit einem Erfolg Selbstvertrauen für die Meisterschaft sammeln. Dort konnte der TV Konzen nämlich die Rivalen am Tabellenende noch nicht entscheidend distanzieren.

Den Fußballerinnen des Ligarivalen Eintracht Kornelimünster geht es ganz anders. Der Aachener Kreispokalsieger führt das Klassement an und darf vom Aufstieg und künftigen Spielen gegen Mittelrheinligisten träumen. Im Pokal geht es jedoch gegen einen vertrauten Gegner. Mit dem Heinsberger VfR Unterbruch ist nämlich ein Ligarivale zu Gast auf dem Kunstrasenplatz am Inda-Gymnasium (Sa., 17 Uhr). Die Zuschauer können sich auf ein packendes Duell freuen. Denn der VfR zählt zu den ärgsten Verfolgern des Spitzenreiters der Landesliga 2.

Vor der Partie zwischen Rot-Weiß Merl und Vorwärts SpoHo Köln stellt sich die Favoritenfrage eigentlich nicht. Zwar haben die Rot-Weißen als einstiger Regionalligist eine erfolgreiche Vergangenheit und sie genießen zudem Heimrecht (Sa., 18 Uhr, Gerhard-Böden-Straße), doch ihr Liga-Alltag spielt sich drei Klassen tiefer ab, als der der Gäste aus der Domstadt. „Wir erwarten als Bezirksligist einen Regionalligisten. Da muss man kein Hellseher sein, um zu ahnen, dass es sehr schwierig für uns wird“, sagt Merls Trainer Rafael Tomasko. Für schlechte Laune sorgt dieses Wissen aber nicht. Im Gegenteil. „Ich habe vor der Auslosung gesagt, dass ich mir entweder einen schlagbaren Gegner aus Landes- oder Bezirksliga wünsche oder einen richtigen Knaller. Jetzt ist es der Knaller geworden“, sagt der Coach. Seine Elf habe nun die Chance, wertvolle Erfahrungen zu sammeln, meint Tomasko. Doch er lässt seinem Glauben an eine Überraschung auch ein Hintertürchen. „Wenn meine Spielerinnen ihre Sache richtig gut machen, ist vielleicht etwas möglich. Im Pokal kann schließlich alles passieren.“ Erst recht, wenn man wie Merl über ein junges, talentiertes und - wie Tomasko es sagt - wildes Team verfügt. Mit Sarah Schütz und Anna-Lena Leipelt wirbeln zwei 18-Jährige im Angriff und die gleichaltrige Maike Freund gibt als Spielführerin im defensiven Mittelfeld den Takt an.

Dem Kölner Trainer Ruben Walter sind diese Qualitäten nicht entgangen. „Merl hat eine talentierte Mannschaft. Wir nehmen diesen Gegner sehr ernst“, sagt er. Letztlich erwarte er aber einen Sieg von seiner Formation und eine Leistung, die den eigenen Ansprüchen gerecht wird. „Wir wollen attraktiven, schnellen und technisch anspruchsvollen Fußball zeigen. Es liegt uns ohnehin nicht, hinten drinzustehen“, meint der SpoHo-Coach. Er hat noch einiges vor im Pokal-Wettbewerb. Zu gerne würde er seine Equipe sogar zum Cup-Sieg führen. Doch zunächst gilt es, die erste Hürde zu nehmen. „Wir müssen verhindern, dass das Spiel eine Dynamik gewinnt, die den Underdog erstarken lässt“, erklärt Walter, der dabei auch seine Führungsspielerinnen in die Pflicht nimmt. Torhüterin Katharina Hackmann und die Mittelfeld-Spielerinnen Meike Wassermann und Maria Hertzenberg seien in der Lage, ein Spiel an sich zu reißen, findet Walter. Und für die besonderen Momente könne Außenbahnakteurin Isabel Pfeiffer sorgen. An Optimismus mangelt es also nicht in den Reihen des Regionalligisten. Und Lust auf den Wettbewerb ist ohnehin reichlich vorhanden.

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