FVM-Ehrenamtssieger: Ehre, wem Ehre gebührt

Mit dem „FVM-Ehrenamtspreis“ würdigt der Fußball-Verband Mittelrhein langjähriges Engagement im Verein. FVM.de stellt die FVM-Ehrenamtspreisträger des Jahres 2018 vor.

FVM-Ehrenamtssieger: Ehre, wem Ehre gebührt

MANFRED BORRMANN (SSV Süng)

Nicht einen Tag in mehr als fünf Jahrzehnten hat Manfred Borrmann ernsthaft mit dem Gedanken gespielt, Abschied von seinem SSV Süng zu nehmen. „Auch wenn es Anfragen von anderen Vereinen gab“, wie sich der 67-Jährige erinnert. Doch die Verbundenheit zu seinem Klub war stets größer als die Lust auf neue Abenteuer. Bis 1985 lief er als Libero der Herren und später für die AH-Mannschaft auf. Als der Rücken nicht mehr mitmachte, gab es schnell Ablenkung. Noch bis Ende 2017 als Kaufmännischer Direktor eines Mittelständlers eingespannt, widmete er die knappe Freizeit vor allem dem Thema „Finanzen“, aber auch die Liste der anderen Projekte ist lang. „Er hat maßgeblich die Errichtung des Turnhallen-Anbaus organisiert, auch bei der finanziellen Planung und Umsetzung des Baus des Kunstrasenplatzes war er an verantwortlicher Stelle beteiligt“, erklärt der SSV-Vorsitzende Ralf Theunissen. Ferienfreizeiten, Sportlerbälle und Turniere, überall packt Borrmann gern mit an. Trotz seines herausragenden Engagements war der 67-Jährige „geplättet“, als er vom FVM-Ehrenamtspreis erfuhr. Seine Beziehung zum SSV Süng wird die Auszeichnung zweifellos noch vertiefen.

Kurzinterview

Mein erster ehrenamtlicher Einsatz: Ich weiß sogar noch das Datum: Am 9. Oktober 1977 habe ich begonnen, mich in die Kassenführung des SSV Süng einzuarbeiten.

Mein schönstes Dankeschön: Die Geschicke des Klubs begleiten und mitgestalten zu dürfen. Es macht mich stolz, dass wir als kleiner Dorfklub unser Überleben sichern und die Mitgliederzahl sogar beständig steigern konnten.

Mein schwierigster Job: Ganz klar, der Bau des Kunstrasenplatzes. Dass uns dieses Projekt gelungen ist, war ein Meilenstein für den Klub.

Mein wichtigster Antrieb: Meine tiefe Verbundenheit zu dem Verein. Und das Wissen, beim SSV so treue Freunde gefunden zu haben.

Mein größtes Ziel: Unsere Anlage, die vielleicht die schönste der Umgebung ist, fortzuentwickeln.

Meine besten Mitstreiter: Allen voran meine Frau Monika, die mich immer unterstützt hat. Aber auch im Vorstand habe ich stets viele zuverlässige Mitstreiter gehabt.

 

KARIN PÜTZ (TSV Alemannia Aachen)

Im Mai 1970 ging „ein Kindsheitstraum von mir in Erfüllung“, erinnert sich Karin Pütz an ihr erstes „richtiges“ Fußballspiel. Zuvor hatte sich die Weidenerin über Widerstände hinwegsetzen müssen. „Frauenfußball war längst nicht von jedermann akzeptiert“, sagt die heute 68-Jährige. Dank ihres Engagements bestritt ein gutes Jahr später dann erstmals eine Frauen-Mannschaft des FC Teutonia Weiden ein Meisterschaftsspiel mit Pütz im offensiven Mittelfeld – so wie bis zum Ende ihrer aktiven Karriere 1997 noch 649 weitere Male. Mehr als 30 Jahre lang war die glühende HSV-Anhängerin zudem Trainerin verschiedener Mädchenmannschaften. Nach dem Wechsel der Frauen-Abteilung zu Alemannia Aachen 2010 begleitete sie den Umzug zum neuen Standort am Hasselholzer Weg, leitete den Bistro-Verkauf an den Spieltagen und hatte vor allem stets ein offenes Ohr für die Mannschaften. „Sie half überall, wo man sie brauchte. Urlaub machte sie nur, wenn es keine Spiele gab“, betont Abteilungsobmann Sven Köppchen. Im Sommer zog Pütz den geplanten Schlussstrich, um mehr Zeit für die Familie zu haben. Nach 48 Jahren hat der Frauenfußball rund um Aachen Karin Pütz einiges zu verdanken.

Kurzinterview

Mein erster ehrenamtlicher Einsatz: Anfang der 90er-Jahre mit dem Training der Mädchenmannschaften.  Von da an war ich samstags Trainerin und sonntags Spielerin.

Mein schönstes Dankeschön: Das Lob und der Dank der Eltern meiner Spielerinnen. Und natürlich meine Verabschiedung. Als Überraschungsgäste hatte man meine Familie eingeladen und mir als Biathlon-Fan eine Fahrt zum Weltcup in Ruhpolding geschenkt.

Mein schwierigster Job: Den Interessen und Ansprüchen der Spielerinnen mit ihren unterschiedlichen Charakteren gerecht zu werden.

Mein wichtigster Antrieb: Die Freude der Mädels und ihr Ehrgeiz voranzukommen. Später bei meiner Tätigkeit im Bistro, das Gefühl, ganz nah dran zu sein.

Mein größtes Ziel: Als junge Spielerin habe ich von der Bundesliga geträumt, die es aber erst später gab. Als Trainerin wollte ich die Mädels voranbringen.

Meine besten Mitstreiter: Annemie Keulen und Alexandra Abels waren stets treue und wichtige Begleiterinnen. Wir haben immer zusammengehalten.

Alle Infos zum FVM-Ehrenamtspreis finden Sie hier.

 

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