Frauen-WM-Auftakt: 3 Spielerinnen mit FVM-Ausbildung im DFB-Kader

Frauen-WM-Auftakt: 3 Spielerinnen mit FVM-Ausbildung im DFB-Kader

Am Freitag beginnt die achte Frauenfußball-Weltmeisterschaft. In Frankreich spielen zum zweiten Mal in Folge 24 Teams um den begehrten WM-Pokal. Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft startet am Samstag um 15 Uhr (live in der ARD und auf DAZN) mit der Partie gegen die Auswahl Chinas in das Turnier. Es ist das insgesamt 31. Duell der beiden Nationen im Frauenfußball, bei einer WM trafen das DFB-Team und die Mannschaft aus dem Reich der Mitte jedoch erst ein einziges Mal aufeinander. Mit Kathrin Hendrich, Johanna Elsig und Sara Doorsoun stehen gleich drei Spielerinnen im deutschen WM-Aufgebot, die im FVM-Gebiet aufgewachsen sind und das Fußballspielen gelernt haben.

Wissenswertes zur Frauen-WM

Überblick: Vom 7. Juni bis zum 7. Juli findet die achte Ausgabe der Frauenfußball-Weltmeisterschaft statt. In Frankreich gehen zum zweiten Mal nach dem Turnier 2015 in Kanada 24 Teams an den Start. Gespielt wird in sechs Gruppen mit jeweils vier Mannschaften. Die vier Gruppenersten und -zweiten sowie die vier besten Gruppendritten erreichen das Achtelfinale. Mit Paris, Lyon, Montpellier, Nizza, Rennes, Le Havre, Grenoble, Reims und Valenciennes hat der französische Verband insgesamt neun Spielorte für die insgesamt 52 Partien ausgewählt. Das Eröffnungsspiel zwischen Gastgeber Frankreich und Südkorea findet im Pariser Prinzenpark statt, das Endspiel wird im Parc Olympique Lyonnais ausgetragen.

Neulinge und Dauergäste: Mit Schottland, Chile, Jamaika und Südafrika haben sich vier Mannschaften erstmals für eine WM-Endrunde qualifiziert. Deutschland, die USA, Norwegen, Japan, Schweden, Brasilien und Norwegen nehmen bereits zum achten Mal teil und gehörten somit bei jeder ausgetragenen Weltmeisterschaft zum Teilnehmerfeld.

Der Weg zur WM: Deutschland qualifizierte sich mit sieben Siegen und 21 Punkten aus acht Partien souverän als Gruppenerster vor Island für die Weltmeisterschaft in Frankreich. In der Qualifikation zeigten sich die DFB-Frauen sowohl offensiv als auch defensiv stark. Insgesamt 38 Treffern stehen nur drei Gegentore gegenüber. Keine andere Mannschaft konnte eine solche Bilanz aufweisen.

Rekordsieger: Dreimal hieß der Weltmeister bislang USA. Die Auswahl der Vereinigten Staaten konnte den Titel in den Jahren 1991, 1999 und 2015 gewinnen. Deutschland krönte sich bisher zweimal zum Weltmeister und ist durch die Erfolge in den Jahren 2003 und 2007 die einzige Nation, die den WM-Titel verteidigen konnte. Bei den Finalteilnahmen liegt die USA (vier) ebenfalls knapp vor Deutschland (drei).

WM-Erfahrung: Aus dem Kader von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg waren acht Spielerinnen bereits bei der Weltmeisterschaft 2015 in Kanada dabei. Alexandra Popp stand vor vier Jahren in allen sieben Spielen der deutschen Auswahl auf dem Spielfeld, Leonie Maier, Sara Däbritz, Lena Goeßling, Melanie Leupolz und Dzsenifer Marozsan kamen in mehreren Partien zum Einsatz. Lediglich die beiden Torhüterinnen Almuth Schult und Laura Benkarth sammelten als Ersatz von Nadine Angerer keine Spielzeit.

Junges deutsches Team: Bei der Weltmeisterschaft 2015 in Kanada hatten fünf Spielerinnen mehr als 100 Länderspiele vorzuweisen, im aktuellen Kader trifft das nur auf Lena Goeßling (104) zu. In Frankreich werden Goeßling und Verena Schweers die einzigen beiden Spielerinnen bei den DFB-Frauen sein, die über 30 Jahre alt sind. Die 18 Jahre alte Lena Sophie Oberdorf und die 19 Jahre alte Klara Bühl sind die jüngsten im Trikot der deutschen Nationalmannschaft.

Sieben vom FCB: Gleich sieben Spielerinnen vom Vizemeister FC Bayern München werden im deutschen Team bei der WM dabei sein. Damit stellen die FCB-Frauen den größten Block im DFB-Aufgebot, gefolgt von der SGS Essen mit fünf und Meister VfL Wolfsburg mit vier Spielerinnen. Hinzu kommen mit Carolin Simon und Dzsenifer Marozsan zwei Legionärinnen des Triple-Siegers Olympique Lyon aus WM-Gastgeberland Frankreich.

Deutsche WM-Rekorde: Als einzige deutsche Spielerinnen nahmen Birgit Prinz und Nadine Angerer an fünf WM-Endrunden teil. Prinz bestritt dabei 24 Partien und ist damit alleinige deutsche Rekordhalterin. Die Ex-Nationalspielerin zeigte sich im Angriff stets treffsicher und liegt in der ewigen WM-Torschützenliste mit 14 Toren lediglich hinter der Brasilianerin Marta (15) auf Platz zwei. Prinz teilt sich zudem mit sieben Toren den deutschen Rekord für die meisten Treffer bei einer Endrunde mit der bereits früh verstorbenen Heidi Mohr und ist die einzige Spielerin, die in drei WM-Endspielen auf dem Platz stand (1995, 2003 und 2007). Torhüterin Nadine Angerer blieb während der Turniere 2007 und 2011 622 Minuten ohne Gegentor - WM-Rekord! Während der gesamten WM 2007 kassierte sie nicht ein Gegentor - auch das ist ein alleiniger WM-Rekord.

Siebte WM-Teilnahme: Nicht etwa für eine Nation, sondern allein für die Brasilianerin Formiga. Die 41-Jährige von Paris St. Germain wird in Frankreich ihre siebte Weltmeisterschaft spielen. Damit schiebt sie sich an die Spitze der Liste für WM-Teilnahmen einzelner Spielerinnen. Aktuell teilt Formiga sich noch die Position mit der Japanerin Homare Sawa, die ihre Karriere allerdings bereits beendet hat. Als Formiga am 7. Juni 1995 ihr erstes WM-Spiel bestritt, waren 150 Teilnehmerinnen des 2019er Turniers noch nicht geboren.

Deutschland gegen die USA: Der Sieg bei einer Weltmeisterschaft geht fast nur über die DFB-Auswahl oder die Vereinigten Staaten. Bei jeder Weltmeisterschaft standen entweder Deutschland oder die USA im Finale, ein direktes Aufeinandertreffen gab es im Endspiel allerdings nie. Was die Anzahl der WM-Partien und erzielten Tore angeht, liegen beide Nationen vorne: Während die USA auf 43 Spiele und 112 Tore kommt, absolvierte Deutschland 39 Spiele bei einer WM und erzielte dabei 111 Treffer.

Die Gastgeberinnen: Die französische Frauen-Nationalmannschaft war als Gastgeber direkt für die WM qualifiziert und nimmt damit erstmals bei drei Endrunden in Folge teil. 2011 erreichte Les Bleues in Deutschland mit dem vierten Platz das beste Ergebnis. Das soll sich nun ändern: Trainerin Corinne Diacre gab als Ziel für die Heim-WM nicht weniger als den Gewinn des Titels an. In der FIFA-Weltrangliste stehen die Französinnen auf Rang vier, das deutsche Team steht im Vergleich auf dem zweiten Platz.

 

Text: DFB.de

Nach oben scrollen