DFB-Ehrenamtssieger der Kreise

Im Rahmen der DFB-Aktion Ehrenamt werden jährlich – stellvertretend für alle ehrenamtlich engagierten Personen – deutschlandweit in jedem Fußballkreis Menschen ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise um den Vereinssport und die Menschen im Fußball verdient machen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreise stellen die Ehrenamtssieger in einem kurzen Text vor.

DFB-Ehrenamtssieger der Kreise

Köln: Andreas Heinen

Der DFB-Ehrenamtspreis 2018 des Kreises Köln geht in diesem Jahr an Andreas Heinen. Seit 2008 ist Heinen Mitglied beim FC Pesch 1956 e.V.. Dort trainierte er verschiedene Jugendmannschaften, die allesamt mit erfolgreichem Fußball begeistern konnten. 2016 wurde er schließlich zum Jugendleiter befördert, wo er vor allem auf eine verstärkte Teamarbeit setzte, um die Jugendarbeit im Verein voranzutreiben. Mit Erfolg: Es konnten mehr Jugendmannschaften gemeldet werden, von denen es einige sogar in die höhere Verbandsliga schafften. Seine eigene Karriere in der Altherrenmannschaft des Vereins musste er aufgrund einer Sprunggelenksverletzung beenden. Für ihn jedoch kein Grund der Mannschaft den Rücken zu kehren. Er ist nun die gute Seele der Mannschaft und ihr Betreuer. Eine weitere Herzensangelegenheit ist für ihn das Thema „soziales Engagement“. So organisiert er unter anderem seit 2014 Benefizturniere gegen Rassismus, die dem Verein kölsche Kraat e.V. zugute kommen.

Bonn: Reinhart Marschall

Reinhart Marschall, Vorsitzender des SSV Heimerzheim 1925 e.V., wurde 2018 durch den Fußballkreis Bonn für den DFB-Ehrenamtspreis nominiert. Zwischen 2012 und 2017 war der pensionierte Soldat dort als Trainer im Jugendbereich tätig. Seit 2016 hat er zudem das Amt des Vorsitzenden inne. Seitdem hat er durch sein Engagement die Weiterentwicklung des Vereins vorangetrieben. So gab es zum Beispiel eine Expansion des Sportangebotes und daraus resultierend einen Anstieg der Mitgliederzahlen. Gemeinsam mit den Trainern ist es ihm außerdem gelungen, den Mädchenfußball in Heimerzheim zu etablieren, neue Jugendmannschaften zu formen und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass die Kinder und Eltern sich beim SSV Heimerzheim wohlfühlen. Reinhart Marschall hat für jeden ein offenes Ohr und kümmert sich sowohl um die jungen Menschen im Verein als auch um die Senioren, die hier eine Gemeinschaft gefunden haben. In den vergangenen drei Jahren sind insbesondere seine Aktivitäten im Zusammenhang mit der Integration von Flüchtlingen, dem Bau eines Hybridrasen- und Nebenplatzes sowie die Errichtung einer Boule-Bahn hervorzuheben.

Sieg: Werner Janßen

Der Ehrenamtssieger im Kreis Sieg ist Werner Janßen vom SV Menden. Im Hauptverein SV Menden ist er zwar „nur“ Mitglied, dafür aber Geschäftsführer des Fördervereins und hat vor acht Jahren die Boule-Abteilung mitaufgebaut. „Am Anfang waren wir 15 Aktive auf drei Bahnen. Heute spielen beim SV Menden 1912 e.V. 100 Menschen Boule auf 18 Bahnen“, berichtet der Anhänger des 1. FC Köln, der in seiner Jugend als Mittelstreckenläufer aktiv war. Beim jährlichen Turnier „Unser Ort spielt Boule“ hilft er in der Organisation. Nach der Ehrung, über die in den Medien berichtet wurde, meldete sich ein Journalist von einer ZDF-Fernsehproduktionsfirma bei ihm. „Ich sollte in der zweiten Staffel der Sendung „Mit 80 Jahren um die Welt“ mitmachen.“ Janßen sagte sofort für die strapaziöse Tour, in der er in 30 Tagen fünf Länder bereisen sollte, zu. Das ZDF sagte ihm jedoch dann doch aus gesundheitlichen Gründen ab.

Berg: Frank Demifoad

Frank Demifoad hat ein ambitioniertes Projekt für die Fußballabteilung des TSV Ründeroth umgesetzt: die Realisierung eines Stickeralbums mit 328 Stickern. Als Projektleiter war er dabei von der Idee über die Realisierung bis hin zum Abschluss verantwortlich. „Für uns als Dorfverein war diese Leistung ein überdurchschnittliches Engagement“, sagt Uwe Müller, 2. Vorsitzender des Vereins, der seinen 1. Vorsitzenden für den Ehrenamtspreis vorgeschlagen hat. „Mit dieser besonderen Maßnahme stärkte er den Zusammenhalt und das „Wir-Gefühl“ in der Fußballabteilung.“ Ein weiteres Projekt, welches er 2018 anstieß, war die Umstellung der Flutlichtanlage auf LED-Beleuchtung. Während seiner Tätigkeit als Vorstandmitglied hat Frank Demifoad zudem nie seine Leidenschaft für den Mädchen- und Damenfußball im Verein verloren. Noch heute trainiert er die U15-Juniorinnen. Mit ihm ist die Mannschaft sogar erstmals in der Vereinsgeschichte Kreispokalsieger geworden.

Euskirchen: Bernd Krudwig

„Wir sind zu Beginn meiner Tätigkeit in der Jugendabteilung mit nur sechs Kindern zu einem Turnier gefahren und mussten den Ausrichter fragen, ob wir denn überhaupt teilnehmen dürfen“, erinnert sich Bernd Krudwig an seine Anfangszeit bei SV Schwarz-Weiß Stotzheim 1920 e.V.. Nur wenige Jahre später konnte der Verein – mit Ausnahme einer B-Jugend – in allen Altersklassen eine Mannschaft aufbieten. Einen maßgeblichen Anteil daran hatte Krudwig, der als Jugendleiter seine weitreichenden Kontakte nutzte. Mittlerweile ist der 53-Jährige, der für sein großartiges Engagement von den Klubkameraden Heinrich Liebing und Wolfgang Vohsen für den DFB-Ehrenamtspreis vorgeschlagen worden war, in erster Linie für das Vereinsheim verantwortlich. Dort kümmert sich der Familienvater nicht nur um das leibliche Wohl der Zuschauer bei Heimspielen, sondern übt auch die Funktion des Hausmeisters aus. „Immer wenn im Gebäude irgendwo ein Schräubchen locker ist, werde ich sofort angerufen“, berichtet der Preisträger. Daneben steht er der Jugendabteilung weiterhin mit Rat und Tat zur Seite und unterstützt die zweite Seniorenmannschaft als Betreuer. Bei den Schwarz-Weißen hat Krudwig sowohl in geografischer als auch in sportlicher Hinsicht seine Heimat gefunden: „Stotzheim wird auf jeden Fall meine letzte Station sein“, erklärt er.

Rhein-Erft: Marcell Kammilla

Im Jahr 2017 hat Marcell Kammilla die Ärmel hochgekrempelt und war maßgeblich für den Umbau des Vereinsheimes von der SG Frechen 1946 verantwortlich. Vier Wochen lang hat er täglich bis zu sechs Stunden am Ausbau gearbeitet  - größtenteils alleine. Durch ihn hat der Verein damit endlich wieder einen würdigen Vereinsmittelpunkt. Aber nicht nur hierbei hat sich Marcell Kammilla im Verein verdient gemacht. 2018 hat er sich federführend um die Organisation der Hallenstadtmeisterschaften gekümmert. Weiterhin ist er immer noch ein aktives Mitglied der AH und stellt sich auch noch ab und zu bei der 1. Mannschaft ins Tor. Das alles macht er immer mit einer großen Portion Herz für seine 46’er und deshalb hat ihn sein Verein für den DFB Ehrenamtspreis vorgeschlagen.

Aachen: Ralf Stollenwerk und Dieter Henn

Die diesjährigen DFB-Ehrenamtspreisträger im Fußballkreis Aachen sind Ralf Stollenwerk und Dieter Henn vom TSV 1947 Kesternich. Erstmals wurde der DFB-Ehrenamtspreis an zwei Personen vergeben, denn beide sind seit mehr als 10 Jahren gleichermaßen an der Umsetzung des neuen Sport- und Kulturzentrums in Kesternich beteiligt. Somit war es unmöglich, sich für einen der beiden zu entscheiden. Nach einer langen Planungsphase wurde durch ihr Bemühen 2015 entschieden, dass dieses Millionenprojekt gemeinsam mit der Gemeinde Simmerath umgesetzt wird. Am 4.November 2018 war es dann soweit: Der Kunstrasenplatz wurde eingeweiht und die vereinseigene Sporthalle in großen Teilen fertiggestellt. Die Restarbeiten sollen noch in diesem Frühjahr abgeschlossen werden, sodass dann dort neben Fußball noch Tischtennis, Volleyball, Kinderturnen, Sportgymnastik und Badminton angeboten werden kann. Damit hat der Verein sich so aufgestellt, dass ein Angebot für jede Altersgruppe angeboten werden kann. Dadurch blickt der Verein trotz demografischen Wandels hoffnungsvoll in die Zukunft. Dies ist der Verdienst der beiden Preisträger, ohne die dieses Projekt nicht hätte verwirklicht werden können.

Düren: Sandra Leipertz

Die DFB-Ehrenamtspreisträgerin aus dem Fußballkreis Düren ist eine echte Powerfrau. Sandra Leipertz aus Tetz hat fünf Kinder und engagiert sich seit vier Jahren als Jugendleiterin bei ihrem Heimatverein F.C. Rasensport Tetz. Dabei geht ihr Engagement aber weit über ihre eigentlichen Aufgaben hinaus. So organisiert sie unter anderem den viertägigen Rurauen-Junior-Cup und steht bei der zehntägigen Seniorensportwoche des F.C. Rasensport täglich in der Küche. Darüber hinaus betätigt die 49-Jährige sich bei ihrem Verein als Ausbildungsleiterin und Schiedsrichterbeauftragte. In dieser Funktion hat sie großen Anteil daran, dass ihr Verein über eine große Anzahl von Jungschiedsrichtern verfügt. Im Grunde ist sie jeden Tag am Sportplatz in Tetz zu finden und hat für jeden ein offenes Ohr. Aber nicht nur sie, sondern ihre ganze Familie hat eine Bindung zum Verein. Während ein Teil ihrer Kinder im Verein spielen, übernimmt Sohn Robert, Profispieler beim 1. FC Heidenheim, die Schirmherrschaft für das Jugendturnier seines Heimatvereins. Der Wunsch der 49-jährigen Hausfrau, deren fußballerisches Herz neben Tetz auch für Alemannia Aachen schlägt, ist es, eine Mädchenmannschaft beim F.C. Rasensport zu etablieren. „Auch das wird ihr sicher gelingen“, zeigte sich der Kreisvorsitzende Manfred Schultze überzeugt.

Heinsberg: Christel Coenen

Der Fußballkreis Heinsberg sah auf seiner Ehrenamtspreisverleihung Frauenpower pur. Im Mittelpunkt stand Christel Coenen vom FC 09 Germania Bauchem e.V.. Sohn Martin hatte die Mama mit eine „Finte“ zum Ehrenabend gelost. „Ich war gerade beim Farbanstrich des neuen Vereinsheims im Einsatz,“ lachte Christel Coenen herzhaft. Sie ahnte nichts von einer Auszeichnung, freute sich aber sehr, dass ihre Arbeit gewürdigt wurde. Der Kreisvorsitzende Eduard Meinzer blickte in seiner Laudatio auf eine schier unendliche Geschichte an ehrenamtlichem Engagement zurück. Bereits 1996 übernahm Christel Coenen eine Jugendmannschaft. 1998 ließ sie sich zur Jugendgeschäftsführerin wählen (bis 2013) und war ferner im Gesamtvorstand des FC 09 Germania Bauchem aktiv. Darüber hinaus wurde sie 2013 zur ersten Vorsitzenden des Vereins gewählt. Trotzdem steht sie immer noch bei Turnieren selbst hinter der Verkaufstheke. Als vor einigen Jahren das Vereinsheim durch einen Brand völlig zerstört wurde, engagierte sich Christel Coenen beim Neubau und auch im Vereins-Ortsring ist sie eine der führenden Kräfte. Unter großen Beifall wurde Christel Coenen zur Ehrenamtspreisträgerin im Fußballkreis Heinsberg ernannt. Zusätzlich wurde sie in den „Club 100“ des DFB aufgenommen.

Mehr Informationen zu den Ehrungen finden Sie hier.

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